Rezension

Es ist eine schockierende, langatmige und zum Nachdenken anregende Geschichte über den Kampf ums Überleben und dem Moralverhalten der Schiffbrüchigen.

In einem Boot - Charlotte Rogan

In einem Boot
von Charlotte Rogan

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch entdeckte ich aufgrund des Covers, das mir direkt ins Auge fiel. Nachdem ich den Klappentext dazu gelesen hatte, wollte ich es unbedingt lesen und hatte daher auch große Erwartungen an dieses Buch.

Zum Buch:
Das Cover zeigt ein einsames Rettungsboot mit einigen Insassen auf rauer See. Die Sichtweite des Meeres erstreckt sich über das gesamte Buchcover und auf dem Buchrücken ist erneut das Boot abgebildet. Die Gestaltung gefällt mir sehr gut und hat mir beim Eintauchen in die Atmosphäre der Geschichte sehr geholfen.

Erster Satz:
Die Anwälte waren schockiert über mein Benehmen.

Meine Meinung:
Dieses Buch entdeckte ich aufgrund des Covers, das mir direkt ins Auge fiel. Nachdem ich den Klappentext dazu gelesen hatte, wollte ich es unbedingt lesen und hatte daher auch große Erwartungen an dieses Buch.

Grace und Henry Winter befinden sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf dem Schiff der Zarin Alexandra, auf dem es zu einer ungeklärten Explosion kommt und der Ozeandampfer sinkt. Grace findet sich in einem überfüllten Rettungsboot ohne Henry wieder. Die Rettungsboote waren für 40 Personen ausgelegt, doch mit den 39 Anwesenden, ist das Boot bereits überfüllt. Es wird ein Anführer unter den Schiffbrüchigen gewählt, der die Notrationen wie Wasser und Nahrung und die anfallenden Aufgaben, wie z.B. Wasser schöpfen, einteilt.
Bald schon werden die Vorräte knapp und einige Schiffbrüchige sind bereits verstorben. Doch es gibt auch zunehmend Aggressionen unter den Betroffenen und es stellen sich die Fragen: „Wer opfert sich freiwillig für das Leben der Anderen?“ und „Wird es eine Rettung geben?“.

Die Geschichte beginnt mit dem Prozess von Grace Winter, in dem sie des Mordes angeklagt wird. Danach folgt ein Rückblick über die Geschehnisse auf der Zarin Alexandra bis zur Rettung der Schiffbrüchigen. Am Ende des Buches wird der Prozess kurz erläutert und aufgeklärt. Mir hat der Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit gut gefallen, doch kam mir die Vergangenheit mit den Geschehnissen auf dem Schiff teilweise sehr langatmig vor und der Prozess wurde nur kurz angedeutet. Im Gesamtbild war die Story sehr ausgiebig beschrieben und zum Ende hin kam es dann zu einem schnellen Abschluss.

Die Autorin Charlotte Rogan schaffte es, eine ganz besondere Atmosphäre zu erschaffen, bei der ich mich oftmals selber in dem Boot gesehen und mit den Menschen an Bord mitgelitten habe. Ich habe mich gefragt: „Was würde ich in dieser Situation tun?“ oder „Wie würde ich mich verhalten?“. Ich kam zu keiner zufriedenstellenden Antwort.

Der Plot gefiel mir sehr gut, doch mir hat das gewisse Etwas gefehlt. Dadurch, dass es an einigen Stellen sehr langatmig war und nur so vor sich hin geplätschert ist, habe ich sehr lange an diesem Buch gelesen. Der Reiz des Weiterlesens hat mir einfach gefehlt.

Fazit:
„In einem Boot“ handelt von einem Schiffsbruch, in dem es ums bittere Überleben geht und von vielen Entscheidungen wie z.B. „Wer ist hier der Anführer?“ oder „Wer darf überleben und wer muss sich opfern?“. Die Autorin schafft eine düstere Atmosphäre und lässt die Leser am Schicksal der Schiffbrüchigen teilhaben. Es ist eine schockierende, langatmige und zum Nachdenken anregende Geschichte über den Kampf ums Überleben und dem Moralverhalten der Schiffbrüchigen.