Rezension

Flop

Kiss Thief -

Kiss Thief
von L. J. Shen

Bewertet mit 2 Sternen

Francesca Rossi ist Tochter eines Mafiabosses und lebt in einem goldenen Käfig. Das nimmt sie selbst so erst gar nicht richtig wahr. Sie lebt ihr Luxusleben und ist glücklich. Ihr war auch schon immer klar, dass sie ihren Kindheitsschwarm Angelo heiraten wird. Auf einem Event heißt es, wird sie ihre große Liebe küssen. Ihr Ziel ist es natürlich, dass Angelo sie küsst. Doch da hat sie die Rechnung ohne den Senator Wolfe Keaton gemacht. Nachdem die erste Begegnung der beiden ziemlich herablassend Francesca gegenüber war, geht er auch noch so weit und stiehlt ihr den ersten Kuss. Ich fand die Verbindung hier zum Titel wirklich gelungen.

So weit so gut. Bis zu diesem Punkt fand ich das Buch recht gut. Senator Keaton ist arrogant, hart und kaltherzig. Das mochte ich an ihm. Interessant auch, dass er Francesca dann als Verlobte mitgenommen hat, obwohl sie das nicht will. Bringt jede Menge Streitpotential mit. Tja, leider wird das Buch ab hier direkt um einiges schlechter. Francesca benimmt sich wie ein Kleinkind mit Trotzreaktionen. Es ist wirklich extrem anstrengend, weil sie einfach nur peinlich und alles andere als eine starke Frau. Ich hatte von der Tochter eines Mafiabosses mehr erwartet. Aufgrund der Obsession von Francesca an Angelo ist gleich noch mehr Streit vorprogrammiert und entsprechend auch von Keatons Seite her. Denn er lässt sich zwar viel gefallen, aber definitiv nicht alles. Francesca ist ein lebender Widerspruch. Sie hasst Keaton und im nächsten Moment erwidert sie seinen Kuss? Na klar, macht voll Sinn. Nicht.

Keaton verstehe ich aber auch nicht vollkommen. Er gibt Francesca ziemlich viel Freiraum und lässt sie ihre Träume ausleben, was sie vorher nicht durfte. Außerdem kommt er ihr oft entgegen und bricht seine Prinzipien für sie, obwohl sie sich absolut zickig verhält. Das kann ich halt leider überhaupt nicht nachvollziehen. Diese ganze Beziehung ist einfach nur verkorkst. Anders kann man es nicht zusammenfassen. Denn der Umschwung von Hass zu Liebe ist einfach zu krass, unrealistisch und nicht nachvollziehbar.

Dazu gibt so seltsame und einfach übertriebene Szenen. Ich dachte wirklich, ich lese nicht richtig. Da ist Francesca einmal so sehr im Rausch beim Klavier spielen, dass sie dabei komplett feucht wird und fast kommt. Ich meine, was?! Ein Thema baut sich schon mit das ganze Buch über auf und ab der Hälfte ist es dann auch soweit. Fand ich zu viel des Guten. Nicht nur, dass es von beiden Seiten unglaublich dumm war, auch alles danach passt überhaupt nicht zu den Charakteren. Als wäre das nicht schon genug, erwartet dann eine Person eine Entschuldigung, obwohl diese Person das erst verursacht hat. Wie bitte?! Geht’s noch? Scheinbar nicht. Das Buch ist ab der Hälfte leider unglaublich überzogen, unrealistisch, kitschig und einfach nur so skurril, dass ich das Buch am liebsten von mir geworfen hätte. Es ist so schade, denn man hätte echt was daraus machen können.

 

Fazit:

Für mich war das Buch leider ein Flop, was ich gar nicht erwartet habe, da ich bereits einige Bücher der Autorin kenne und diese ziemlich gut fand. Nur das war leider nichts. Es wurde leider spätestens ab der Hälfte unrealistisch, überzogen und kitschig. Die Charaktere sind lebende Widersprüche und sowas wie Funken oder das Prickeln sucht man hier vergeblich. Das Buch hat mich sogar eher wütend gemacht, weil die Charaktere sich absolut nicht nachvollziehbar verhalten. Wirklich schade.

2/5 Sterne