Rezension

Gablé ist einfach immer gut!

Der dunkle Thron - Rebecca Gablé

Der dunkle Thron
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 5 Sternen

Nicholas Waringham muss, nachdem sein Vater in Ungnade gefallen ist und schließlich im Tower von London an den Folgen einer Folter stirbt, als Vierzehnjähriger die inzwischen sehr heruntergekommene Baronie übernehmen. Das ist nicht leicht, denn es fehlt an Geld und seine Stiefmutter macht ihm das Leben schwer. Durch den Tod seines Vaters und als überzeugter Katholik hält er auch nicht viel von König Henry VIII, der gerade dabei ist, seine Scheidung von Katharina von Aragon zu betreiben.

Als Nicolas Katharina trifft, nimmt sie ihm das Versprechen ab, sich um ihre Tochter Mary zu kümmern. Nicholas verschreibt sich nun ganz der Sache Marys und wer ein bisschen Ahnung von englischer Geschichte hat, kann sich vorstellen, dass das nicht einfach ist. Er kommt öfter in Lebensgefahr, landet mehrmals im Tower und muss eine Ehe eingehen, die er ablehnt. Allerdings bringt er auch seine Baronie auf Vordermann und lernt einige Familienmitglieder kennen (eine große, weit verzweigte Familie). Am Ende des Buches hat er sein Ziel erreicht: Mary wird zur Königin gekrönt.

Die Waringham-Saga macht diesmal einen Sprung von mehreren Jahrzehnten, Nicholas ist der Urenkel Julians, des Protagonisten aus dem letzten Band. Das ist ein bisschen schade, als Waringham-Fan will man ja eigentlich „alles“ miterleben, doch nach einigen Seiten hat man sich daran gewöhnt und im Laufe des Buches erfährt man auch ein bisschen darüber, was zwischenzeitlich passiert ist. Außerdem springen wir in die Zeit Henrys VIII, die ja sehr interessant ist, da dort sehr viel passiert.

Genau wie alle anderen Waringham-Bücher habe ich auch dieses geliebt. Rebecca Gables Schreibstil lässt einen mittendrin sein. Ihre Protagonisten sind nicht immer einfache Menschen, doch sie handeln bezogen auf ihre Zeit und ihren Charakter immer nachvollziehbar. Man lebt mit den Figuren mit, man will alles über sie wissen, man möchte möglichst schnell alles lesen und hat andererseits Angst davor, dass das Buch zu Ende ist.

Ich hoffe, Rebecca Gable lässt uns nicht hier sitzen, ich möchte sehr gerne wissen, wie die Waringhams mit der Regentschaft Marys klar kommen, die ja sehr blutig war, und wie sie die Zeit Elisabeths I erleben. Außerdem möchte ich gerne mehr mit Nick und seiner Familie, allen voran sein Sohn Francis, erleben. Also, bitte mehr Waringham!!