Rezension

Ganz in Ordnung, aber auch nicht mehr

Das Dorf der Mörder - Elisabeth Herrmann

Das Dorf der Mörder
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Im Berliner Tierpark hat sich ein furchtbares Verbrechen ereignet. Ein Mann wurde Schweinen zum Fraß vorgeworfen und die Täterin schnell gefasst, zumal sie die engagierte Streifenpolizistin Sanela Beara von ihr niedergeschlagen wird. Doch ist diese Person zurechnungsfähig? War sie es überhaupt? Und was hat es mit dem titelgebenden Dorf der Mörder auf sich?

Der Schreibstil ist recht gut (aber auch nicht mehr!), trotzdem hat die Geschichte zwischendurch immer wieder längere Passagen, die sich extrem in die Länge ziehen. Auch wenn sie an sich interessant und für das Verständnis und die Geschichte an sich wichtig sind, hätte mE. eine Straffung an mancher Stelle dem Buch nicht geschadet. Da die Täterin feststeht, passiert über lange Zeit auch recht wenig, entsprechend „spannend“ ist es. Der Drang das Buch zu lesen, hielt sich auf den ersten ca. 300 Seiten doch in Grenzen. Trotzdem wollte ich natürlich wissen, was wirklich in diesem Dorf gespielt wurde und wird. Mit der recht späten Ankunft im Dorf wird es dann auch wirklich spannend bis zum Schluss. Wo liegen die Ursachen für das aktuelle Geschehen? Welche Folgen wird es noch haben?

Die Charaktere sind interessant gestaltet und in sich stimmig, auch und besonders, wenn Verhaltensweisen doch recht ungewöhnlich waren. Sie waren an sich schon recht facettenreich, haben sich trotzdem weiterentwickelt.