Rezension

Packend, profund, psychotisch

Das Dorf der Mörder - Elisabeth Herrmann

Das Dorf der Mörder
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ich hörte von diesem Roman zunächst in der Radiosendung von WDR2 (2 am Sonntag). Dort werden in lockeren Abständen alternativ zu Christine Westermanns Favoriten eben auch Krimis vorgestellt. Ich hörte nur mit einem Ohr hin - doch der Titel blieb in Erinnerung. Das Dorf der Mörder. Mit der Zeit tauchte das Titelbild in diversen Schaufenstern, Aufhängern im TV oder auch im Internet auf und dann hatte ich das Glück das das Buch frei in meiner Onleihe der Stadtbibliothek einfach da war. Ich griff zu und habe es nicht bereut. Der Anfang war schleppend. Im Zoo wird ein bis zur Unkenntlichkeit angefressener Leichnam bei den Pekari-Schweinen gefunden (Hannibals Rising ich grüße). Eine Kindergruppe wurde aufmerksam und eine per Zufall beigeeilte Streifenpolizistin ergreift die Gelegenheit, das als Chance für die Karriere zu nutzen. Der Spielort wechselt dann zur Mitte des Buches weg von Berlin-Mitte hin zu einem wahrhaft entseelten Dorf. Dieses war für mich die absolute Wende - es ist beklemmend zu lesen wie sich die Schlinge langsam zuzieht. Psychologisch sehr gut recherchiert - die Einwürfe über die Entwicklung einer gemarterten Persönlichkeit waren exzellent. Das Ende furios und hochspannend. Leichen pflastern den Weg dieses Buches - unbedingt empfehlenswert.