Rezension

Happy End für jeden?

Wir sehen uns beim Happy End - Charlotte Lucas

Wir sehen uns beim Happy End
von Charlotte Lucas

Bewertet mit 3.5 Sternen

Romeo&Julia, Die Titanic, Das Schicksal ist ein mieser Verräter - all diese Geschichten haben eines gemeinsam: Sie haben das falsche Ende. Denn nur ein Happy End ist ein gutes, ja richtiges Ende. Dessen ist sich Emilia, genannt Ella, sicher. So schreibt sie auf ihrem Blog all diese Geschichten um und als sie auf Oscar trifft, beschließt sie, auch ihm ein Happy End zu schreiben...

Bei dem Klappentext zu "Wir sehen uns beim Happy End" bin ich eigentlich von jugendlichen Protagonisten ausgegangen und wurde letztlich mit Charakteren überrascht, die Mitte dreißig sind. Allerdings muss man sagen, dass Ella sich entgegen ihres Alters doch sehr kindlich verhält. Das Umschreiben der Enden ist zwar noch eine sympathische Eigenschaft - wobei man als Leser leider keines dieser neuen Enden zu lesen bekommt - doch ihre starke Naivität, das Festhalten an seltsamen Ritualen und das notorische Lügen machten sie teilweise zu einem sehr nervigen Charakter. Dennoch muss gesagt werden, dass ihre meist sehr positive Art und ihr Wunsch, jedem Menschen ein gutes Ende zu geben und die Tatsache, dass sie dafür auch bereit ist, tätig zu werden, ihre negativen Seiten gut ausbalancierten.

Da die Handlung im Klappentext kaum angeschnitten wird, war ich diesbezüglich sehr unvoreingenommen und letztlich sehr überrascht, in welche Richtung das Ganze ging. Diese birgt nämlich einige Überraschungen und war ganz nett zu lesen. Allein das Ende wurde viel zu schnell abgehandelt; es wäre sinnvoller gewesen den Entwicklungen mehr Zeit zu geben.

Alles in allem ist "Wir sehen uns beim Happy End" ein guter, leichter Roman mit einer interessanten Grundidee.