Rezension

Die Lügenprinzessin oder doch nicht wie im Märchen

Wir sehen uns beim Happy End - Charlotte Lucas

Wir sehen uns beim Happy End
von Charlotte Lucas

Bewertet mit 1 Sternen

„Wenn es eine Sache gab, die Emilia Faust, genannt „Ella“, mit absoluter Sicherheit wusste, dann die, dass eine Geschichte immer nur so gut ist, wie ihr Ende.“

Der Klappentext selber hat nicht sonderlich viel über das Buch verraten, daher war ich sehr gespannt, wovon es eigentlich handelt. Es geht in dem Buch um Ella, die erfahren muss, dass ihr Verlobter fremd gegangen ist. Kurzfristig verlässt sie sein Haus, um für einen anderen Mann als Hauswirtschafterin zu arbeiten. Dabei hofft sie immer noch auf ihr eigenes Happy End – und bis dahin schreibt sie weiter fleißig andere Geschichten um, um allen Erzählungen das Happy End zu geben, das sie verdienen.

Bevor ich hier zu viel von der Geschichte verrate, möchte ich mir ein Beispiel an Ella nehmen und das Buch anhand des Endes zu bewerten. Denn jede Geschichte ist ja nur so gut, wie ihr Ende. Lange wusste ich nicht, wohin die Geschichte sich entwickelt. Teilweise lief sie in eine Richtung, nur um dann komplett umzudrehen. Am Ende war ich so hin und her gerissen, dass ich mich nicht über das Ende freuen konnte. Am meisten hat mich an dem Ausgang jedoch Ella gestört.

Einmal in dem Buch heißt es, dass sie eine kindliche Denkweise hat: einen kindlichen Aberglauben, alleine durch die Kraft seiner Gedanken oder mit Hilfe von unsinnigen Ritualen den Lauf des Schicksals beeinflussen zu können. Dem kann ich hundert Prozent zu stimmen. Ich kenne das von mir von früher selber. Wenn man sich wünscht, dass etwas Gutes passiert, wenn man doch nur was anderes geschafft hat. Das war, als ich noch zur Grundschule gegangen bin. In diesem Buch haben wir es jedoch mit einer erwachsenen Frau zu tun. Da würde man doch meinen, dass sie aus diesem Irrglaube herausgewachsen ist. Schlimmer noch, wenn um sie herum etwas nicht so geschieht, wie sie es möchte, so belügt sie ihre Mitmenschen und auch sich selber. Dass dies nicht normal ist, scheint sie auch noch nicht einmal zu merken. So süß dieses Verhalten auch am Anfang klang, so wahnsinnig hat es mich am Ende gemacht.

Die Handlung hat mich auch nicht überzeugt. Teilweise waren die Wendungen so bei den Haaren herbeigezogen, sodass ich mir mehrfach überlegt habe, das Buch abzubrechen. Am Ende kann ich noch nicht einmal sagen, dass ich froh bin, es nicht abgebrochen zu haben.

Normalerweise soll man kein Feedback geben ohne nicht auch etwas Positives zu sagen. Ich könnte hier das wirklich schöne Cover erwähnen, aber dies wäre auch nur nebensächlich. An dem Buchinhalt konnte ich nichts Positives finden. Für mich ist dies wohl leider das enttäuschendste Buch des Jahres.