Rezension

harmloser Spannungsroman.....

Don't You Cry - Falsche Tränen - Mary Kubica

Don't You Cry - Falsche Tränen
von Mary Kubica

Bewertet mit 2 Sternen

Kurzbeschreibung
Eines Nachts verschwindet die junge Studentin Esther Vaughan spurlos aus ihrem Appartement in Chicago. Ihre Mitbewohnerin Quinn findet nur einen mysteriösen Brief, der vor die Frage stellt, wie gut sie die vermeintlich brave Frau wirklich kennt. Als sie dann noch erfährt, dass schon längst per Anzeige nach einer Nachmieterin für ihr Zimmer gesucht wird, bekommt sie langsam Angst. Quinn beginnt zu recherchieren: Was ist eigentlich aus dem Mädchen geworden, das vorher mit Esther zusammengewohnt hat? Je mehr sie erfährt, desto mehr bringt Quinn sich in tödliche Gefahr.
Meinung
Obwohl mich bereits „Pretty Baby“ von Mary Kubica nicht gänzlich überzeugen konnte, hat mich ihr neues Werk sofort angesprochen. Der Klappentext alleine bringt ja schon das Kopfkino und die Vorfreude auf Hochtouren und ich habe mir wirklich einen spannenden und nervenaufreibenden Thriller erhofft. 
Doch genau da lag auch dieses Mal wieder das Problem, Spannung war leider kaum vorhanden. Die Grundgeschichte hat durchaus einiges an Potential, aber es gibt in der Erzählung so viele Banalitäten. Es passiert einfach nicht wirklich etwas Aufregendes und die Handlung plätschert nur zäh vor sich hin. Und zusätzlich bleibt sie dabei meistens auch so harmlos, dass ich die Bezeichnung Thriller echt nicht passend finde. 
Dabei fand ich den Einstig in die Geschichte noch ganz gut, aber schon bald wurde klar, dass ich einfach keinen wirklichen roten Faden entdecken konnte und dies hat sich durch den ganzen Roman gezogen.
Erzählt wird der Roman aus zwei verschiedenen Perspektiven, jeweils in der Ich-Perspektive. Dadurch kann man sich gut in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Protagonistinnen hineinversetzen und vor allem auch mit Quinn mitfühlen. Deshalb fand ich die Charaktere ziemlich interessant, recht gut ausgearbeitet und überzeugend, aber die Langatmigkeiten konnten sie leider auch nicht vertreiben. 
Ansonsten ist der Schreibstil recht gut lesbar, auch wenn die vielen Wiederholungen doch etwas negativ ins Auge fallen und mit der Zeit stockend wirken. Die Kapitel sind relativ kurz, was ich persönlich ja recht gerne mag. 
Am Ende nimmt die Spannung dann endlich etwas zu und somit fand ich es, für die vorhandene Ausgangslage, auch recht zufriedenstellend und ausreichend, aber das enttäuschte Gefühl bleibt dennoch zurück.
Fazit
Ein sehr harmloser Spannungsroman, der meine Erwartungen und Hoffnungen leider nicht erfüllen konnte. Die Charaktere sind recht gut erarbeitet, aber die vielen Banalitäten und die fehlende Spannung rauben den Lesespaß. Da hilft auch das noch recht versöhnlich Ende nicht mehr viel, weshalb ich nicht mehr als gute 2 Sternen vergeben kann.