Rezension

hat mich nicht wirklich überzeugt

Götter - Will Hofmann

Götter
von Will Hofmann

Bewertet mit 3 Sternen

In Deutschland gibt es vier geheime Reservate. Dort werden Menschen wie Sklaven gehalten, streng nach Männern und Frauen getrennt. Sogenannte Götter beuten sie aus, auch auf sexuelle Art. Die Götter spielen sich als Herr über Leben und Tod auf und führen ein strenges Regiment mit grausamen Bestrafungen bis hin zur Todesstrafe. Von dem Wissen des 21. Jahrhunderts werden die Bewohner der Reservate ferngehalten. Agnes und Günter sind Bewohner zweier Reservate, die unabhängig voneinander vor dem Regime fliehen und sich in Freiheit begegnen. Sie lernen nach und nach das zivilisierte Leben kennen, und finden Freunde. Mit deren Hilfe wollen sie die angeblichen Götter entmachten und die Bewohner der Reservate befreien.

Die Idee zum Buch klingt viel versprechend. Und die ersten Seiten der Leseprobe fand ich auch durchaus ansprechend. Ich fange mal mit dem positiven an: Die Sprache ist gut lesbar, und man kommt zunächst ganz gut in die Geschichte hinein. Ich fand die Schilderungen des Reservats recht gut gelungen. Allerdings fand ich es auf Dauer eher eintönig, dass jeder einzelne neue Schritt, denn die beiden ehemaligen Reservatsbewohner machen, sehr genau, aber trocken beschrieben wurde. Ich fand die Erzählweise aus der Sicht mehrerer Personen ganz ansprechend, da ich es gerne mag, wenn sich die Perspektiven ändern. Allerdings hat mir das Buch insgesamt nicht so gut gefallen. Mir fehlen Gefühle – und in Anbetracht des Erlebten müssten wenigstens Agnes und Günter viele unterschiedliche Gefühle haben. Auch fand ich viele Sachen sehr unlogisch. Im Laufe der Geschichte war mir dann vieles viel zu konstruiert, als ob zwanghaft Beziehungen gefunden werden mussten. Und auch wenn ich sonst über Tippfehler drüber lese und es mich nicht besonders stört, wenn hier und da mal etwas falsch geschrieben wurde, war es mir hier etwas zu oft (oder vielleicht zu gravierend) der Fall. Auch wurden immer mal die Namen der Leute verwechselt, was mich dann immer wieder irritiert hat. Daher insgesamt zwar eine gute Idee, aber nicht gelungen umgesetzt.