Rezension

Interessante Idee mit eher schlechter Umsetzung

Götter - Will Hofmann

Götter
von Will Hofmann

Bewertet mit 2 Sternen

In vier Reservaten werden Frauen und Männer, geschlechtlich von einander getrennt gehalten. Sie wissen nichts übereinander und auch nichts von der Welt draußen. Sie glauben an eine eigene Religion und zwar an die Götter. Agnes kann mithilfe von verschiedenen Tricks aus ihrem Reservat fliehen.

Der Schreibstil erinnert eher an einen Tatsachenbericht. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, so werden über 20 Jahre in diesem Buch aus zeitweise vier Perspektiven geschildert. Leider bleibt so die innen Welt der Charaktere komplett außen vor. Der Leser empfindet kaum Spannung, kein Mitgefühl bei Folter oder überhaupt ein Gefühl bei Liebesszenen. 
Die Perspektiven wechseln sich munter ab, wobei der Fokus auf Agnes liegt, die sich sehr gut in der Wildnis zurecht zu finden scheint.

Die Idee hinter dem Buch könnte spannender nicht sein. Geschlechtliche Trennung? Andere Religion? Und das alles parallel zur heutigen "normalen" Welt in Deutschland? Zudem kündigte der Autor Dystopische, Krimi und Survival-Abenteuer Elemente an. Letzteres habe ich sicherlich gefunden, doch bei Krimi bin ich mir durch fehlende Spannungselemente leider nicht so sicher. 

Insgesamt bin ich ziemlich enttäuscht worden von der Umsetzung. Gerade der Schreibstil hat mich von einem größerem Lesegenuss abgehalten. Ca. 20 Jahre scheinen für 400 Seiten einfach zu viel zu sein. Vorhersehbar war es dann an einigen Stellen leider auch noch. Ich hatte mir bei dieser großartigen Idee einfach mehr erhofft und so komme ich auf 2 von 5 Sternen.