Rezension

Highfantasy vom Feinsten – wer Tolkiens „Herr der Ringe“ mag, sollte es unbedingt auch mal mit der Königsmörder-Chronik versuchen.

Der Name des Windes - Patrick Rothfuss

Der Name des Windes
von Patrick Rothfuss

Bewertet mit 4 Sternen

Rezension:

Von Patrick Rothfuss hatte ich zwar schon gehört, jedoch noch nie etwas gelesen. Nicht zuletzt, weil ich das Cover so toll fand, wollte ich dies mit „Der Name des Windes“, dem Auftakt der Königsmörder-Chronik, genauer gesagt Tag 1, ändern.

Ich muss zugeben: Bevor mich das Buch völlig in seinen Bann ziehen konnte, mussten erst einmal 150 Seiten vergehen. Die Einleitung war für mich fast schon trocken und ermüdend … Doch im Nachhinein bin ich froh, drangeblieben zu sein – denn am Schluss hatte ich mich so mit den Charakteren angefreundet, dass ich am liebsten direkt Band 2 gelesen hätte.

Das Einstiegsproblem bestand für mich darin, dass ich bei ‚Highfantasy-Welten‘ manchmal keinen Anschluss in die fiktive Welt finde. Zum Beispiel nervte mich zu Anfang die ausschweifende Erläuterung der ‚dreistimmigen Stille‘, und die verschiedenen Handlungsstränge musste ich auch erstmal unter einen Hut bringen.

Ohne zu spoilern kann ich aber erzählen, dass die Geschichte erst so richtig startet, nachdem ein reisender Chronist die Gaststätte des sagenumwobenen und magisch begabten Kvothe betritt, ihn erkennt und überredet, sein Leben niederschreiben zu dürfen, was Kvothe, der sich vor seinen Gästen nur als ein normalsterblicher grimmiger Wirt ausgibt, anfangs absolut nicht gefällt.

Und so taucht der Leser in Kvothes Leben ein, der mit seinen Eltern und deren Truppe fahrender Spielleute durchs Land zog – zumindest den ersten Teil seiner Kindheit. Denn eines Tages findet er die Truppe tot im Lager auf – ein Werk der sogenannten Chandrian, stille und schleichende Mörder, die irgendetwas hüten, in der Bevölkerung jedoch als Mythos gelten.

So kommt es, dass sich Kvothe fortan als Waisenkind durchschlägt – wenn auch als eines von ungeheuerlicher Intelligenz – das es schließlich schafft, an der Universität angenommen zu werden, um die arkanen Künste zu erlernen. Sein Ziel: Alles über die Chandrian zu erfahren. Was er an der Uni alles erlebt, nimmt den Großteil der Story ein – nur soviel sei gesagt: Spannung, Abwechslung und Mitfiebern kommen nicht zu kurz.

Für einen Einstieg ins Genre eigenet sich „Der Name des Windes“ wahrscheinlich eher nicht, da man sehr schnell den Überblick verlieren und dann die Lust am Lesen verlieren kann. Allerdings kann ich dieses Buch jedem Fantasy-Liebhaber nur ans Herz legen und raten, über den langatmigen Anfang hinwegzusehen, denn es lohnt sich.