Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Humor und Krimiunterhaltung vom Allerfeinsten!

Bei Zugabe Mord! - Tatjana Kruse

Bei Zugabe Mord!
von Tatjana Kruse

Krimi und Humor geht das in einem Buch? Und ob das geht! Das beweist die Autorin mit diesem wunderbaren Roman, der meine Lachmuskeln mehr als strapaziert hat, vortrefflich. Denkt man vielleicht noch zu Beginn das meiste Pulver wird jetzt verschossen sein, so täuscht man sich gewaltig. Der herrlich, geniale Witz in den Gedanken und Aussprüchen der Protagonistin, der Primadonna Pauline Miller, zieht sich durch den gesamten Krimi, der darunter keinesfalls leidet, sondern ebenfalls sehr tempo- und wendungsreich daherkommt.

Pauline ist eine Operndiva wie sie leibt und lebt, dabei ist der Leib allein schon äußerst beachtlich. Sie ist eine echte Wuchtbrumme, steht aber dazu. Als Schokoholikerin ist sie absolut kein Kostverächter und dies auch nicht in der Männerwelt. Derzeit trauert sie ihrem letzten Liebhaber hinterher, einem Tenor, der sie verlassen hat, auch wenn sich natürlich ihr Schoßhund Randames (benannt nach Aida), ihre kleinwüchsige Agentin mit dem Spitzanmen "Bröcki" und Yves, ein Sopran (aber kein Kastrat!) stets um sie kümmern und versuchen, ihre Wünsche zu erfüllen.

Als weiteren Höhepunkt in ihrer beachtlichen Karriere tritt Pauline nun bei den Salzburger Festspielen auf. Die Proben zur "Entführung aus dem Serail" laufen auf Hochtouren und das Ensemble besteht aus einigen Kollegen, die Pauline von früher kennt. Als Pauline nach einem Probentag in ihre derzeitge Bleibe, eine beachtliche und mehr als luxuriös ausgestattete 200 qm-Wohnung, also das Mindeste für ihre Ansprüche, zurückkehrt, muß sie vor der Wohnungstür eine tote Maus auffinden. Der Maus hat man den Hals umgedreht. Als wäre das nicht schon makaber genug, liegt der Mauseleiche auch noch eine mehr als treffende Botschaft bei "Aus die Maus". Mit Erstaunen muß sie feststellen, daß auch ihre Kollegen eine solche "Botschaft" übermittelt bekomen haben. Doch ehe sie sich daram nähere Gedanken machen und auch noch eine alte Liebschaft auffrischen kann, muß sie leider schon den mehr als makaber hergerichteten ersten Toten auffinden. Einen Ensemblekollegen und leider bleibt es nicht bei diesem einen Opfer. Da Pauline nun auch eben diejenige ist, die die Opfer stets findet, gerät sie ins Visier des ermittlenden Kommissars, dem sie ohnehin nicht allzu viel zutraut. Also muß Pauline selber ran und beginnt mit Nachforschungen.

Ich wurde vortrefflich unterhalten und habe in einem Krimi noch nie so lachen können und über diese herrlich skurillen Ideen und den Wortwitz gestaunt. Noch dazu taucht man als Leser in die Welt der Oper ein und darf für einige Zeit dem Leben und Treiben in Salzburg während der bekannten Festspiele beiwohnen. Die wunderbar skizzierten Protagonisten, allen voran die unglaubliche Pauline Miller nebst Hündchen Randames, machten es für mich zu einem absolut gelungenen Leseerlebnis. Daher kann es ohne Wenn und Aber nur 5 Sterne geben!

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 27. Juli 2015 um 13:59

Bei der tollen Rezi muss ich schauen, dass das Buch bald von meiner Wunschliste verschwindet.