Rezension

Ich sollte einen neuen Versuch wagen ...

Leuchtturmmord - Katharina Peters

Leuchtturmmord
von Katharina Peters

Bewertet mit 3 Sternen

Für mich war es das erste Buch von Katharina Peters. Ihre vorherigen Bücher waren mir kein Begriff, doch als ich den Klappentext gelesen hatte und dann auch noch das Cover sah, wusste ich, ich musste es lesen! Ich bin ein großer Fan der Nordsee - der Urlaub in diesem Jahr geht auch wieder dorthin! - und bin mit meiner Familie immer zur Ostsee gefahren ... beide gefallen mir sehr gut. Von daher war ich einfach nur gespannt darauf, wie Katharina Peters die Landschaft, die Leute, das Meer und das charakteristische Wetter beschrieb! Ja, ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Doch genau das, was ich etwas erhofft hatte, blieb auf der Strecke.
Der Prolog hörte sich auch sehr vielversprechend an, doch dann ging es mit der eigentlichen Geschichte los und da ging es mir doch etwas zu flott. Schnell wird die Leiche gefunden, im Plauderton wird erzählt wer sie gefunden hat, wo sie lag, was möglicherweise passiert ist und die Ermittlungen beginnen. Die ersten 20 Seiten sind eine Aneinanderreihung von Fakten und haben mich als leidenschaftliche Leserin verschiedener Genres doch irritiert. Ist es nicht gerade der Nervenkitzel, der den Leser ansteckt, wenn die Leiche von arglosen Nebencharakteren gefunden wird? Hier nicht. Na ja, die Ermittlungen gestalten sich als langwierig, doch recht interessant. Die Geschichte nimmt etwas an Fahrt auf, als man eine Verbindung zwischen der Toten entdeckt und weiteren Todesfällen von ihren früheren Cliquenmitgliedern. Ob es einen Zusammenhang gibt? 
Was für mich als Leser auch manchmal schwer nachzuvollziehen war, waren die beiden Ermittlungen, die in verschiedenen Fällen parallel gelaufen sind. Romy und Kasper ermitteln im Mordfall von Merle Zober, ihr Lebensgefährte Jan und die neue Kollegin Olivia Durant sind hinter einem illegalen Schlägerring her, in dem auch höhere "Tiere" verwickelt sind. Ab und an gerät man da schon ins Schleudern. Die Ermittlungsstränge laufen parallel und irgendwann - wie sollte es auch anders sein - kreuzen sie sich unweigerlich. Erst dann findet man eine Art "roten Faden" und man kann sich genauer mit der Materie befassen. Als dann auch endlich die Auflösung in beiden Fällen sichtbar wird - eine kann man als aufmerksamer Leser erahnen, die andere weiß man, nur müssen Beweise her! - ist man auch schon am Ende. Die Geschichte als solche war gut durchdacht, vielleicht etwas zu wirr und dadurch, dass zwei Fälle gleichermaßen behandelt wurden, konnte auch keiner dem Leser so "richtig" nah gebracht werden. Zumindest ging es mir so. 
Der Schreibstil war recht flüssig, nur irgendwann zu langatmig, sodass man wirklich aufpassen musste, dass man dem Drang nicht nachgegeben hat, einzelne Absätze zu überspringen. 
Mit den Charakteren kam ich gut zurecht, nur, da es doch einige waren, die eine große Rolle gespielt haben, fehlte mir doch der Bezug zu einigen. Insbesondere zum Hauptcharakter Romy Beccare! Ich kenne sie nicht aus früheren Geschichten, von daher konnte ich sie ziemlich schwer einschätzen - ab und an kam es mir auch so vor, als läge der Hauptaugenmerk auf Olivia Durant.
Im Nachhinein gesehen war es eine Geschichte, die mich für ein paar Stunden gefangen gehalten hat - wobei mir jetzt auffällt, dass der Prolog und der Klappentext den Leser mitunter verwirren können, denn der Ehemann war ziemlich schnell aus dem Spiel raus . Alles in einem ist dieses Buch für mich kein Favorit. 
Vielleicht werde ich mir noch ein weiteres Buch der Autorin zulegen und Romy Beccare eine zweite Chance geben.