Rezension

In Seide und Leinen – tolle Märchenadaption!

In Seide und Leinen. Geschichte einer Königstochter - Patricia Rabs

In Seide und Leinen. Geschichte einer Königstochter
von Patricia Rabs

Bewertet mit 4 Sternen

 

Als ich den Klappentext zu „In Seide und Leinen“ gelesen habe, war ich sofort begeistert. Ich liebe Märchen und finde besonders in letzter Zeit Neuerzählungen von denen klasse.
Zu Beginn kam ich direkt flüssig in die Geschichte hinein, sie hat wirklich märchenhafte Züge und man erfährt gar nicht so viel über das Königreich von Katharina, außer, dass es sich im Krieg befindet und es in der Nähe des Schlosses ein Dorf gibt. Normalerweise hätte ich mir etwas mehr Hintergrundwissen gewünscht, aber da das Buch ja schon märchenhaft bleiben sollte, was das in Ordnung.  Katharina mag ihr Leben einerseits, möchte aber anderseits auch aus ihrem goldenen Käfig heraus. Dieser Wunsch erfüllt sich aber anders als erwartet und schon bald ist sie „nur“ noch eine Gänsemagd.
Ich fand es toll, dass zwar viele Elemente des Originalmärchen „Die Gänsemagd“ übernommen wurden, aber auch viele abgeändert und erweitert wurden. Zudem hat sich die Autorin tolle, neue Aspekte ausgedacht und dadurch eine wunderbare Geschichte konstruiert. Vor allem am Ende sieht man deutliche Unterschiede und erlebt einige Überraschungen.

Ich konnte das Buch eigentlich durchgehend flüssig lesen, aus an einer Stelle recht in der Mitte, kurz bevor sie zur Gänsemagd wird. Leider weiß ich nicht genau, woran das lag, aber ich hatte irgendwie gar keine Motivation weiter zu lesen und erst ein, zwei Tage später habe ich das Buch wieder aufgenommen und dann ging es auf einmal ganz schnell, als ich die Stelle überwunden habe.

Die Charaktere haben mir gut gefallen, im Gegensatz zum wirklichen Märchen, sind die Charaktere hier gut ausgearbeitet und es gibt auch mehrere, die eine größere Rolle spielen. Katharina ist zwar etwas naiv, aber für eine Prinzessin sehr nett. Ich konnte gut mit ihr fühlen und ihre Handlungen nachvollziehen. Estienne mochte ich sehr, er war ein toller Kerl, der etwas großspurig wirkte, aber doch zu den Guten gehörte.

Ihre Zofe, Maree habe ich gehasst, sie war wirklich böse und anfangs konnte man sie vielleicht noch verstehen, wegen ihrem Verlust, aber danach hat sie Katharina immer wieder gequält, obwohl diese immer gut zu ihr war.

Der Schreibstil von Patricia Rabs hat mir gut gefallen, er war genau angemessen für so eine Geschichte.

                                                            

Fazit:

 Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, sie hielt einige Überraschungen parat und hat mich gut unterhalten. Außer an der einen Stelle, konnte ich das Buch auch flüssig lesen und vergebe deshalb gute  4 Sterne!