Rezension

Insgesamt recht bedrückend

Sparks -

Sparks
von J.R. Dawson

Bewertet mit 3 Sternen

Die Atmosphäre und der Schreibstil gut, Plot und Charaktere haben mir nicht so gefallen.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart begleiten wir Zirkusdirektorin Ringmaster und in der Vergangenheit zwei Menschen mit Spark, Ruth und Edward. Auch wenn die Kapitel der Vergangenheit mental herausfordernd waren, weil Edward ein furchtbarer Mensch mit viel zu mächtiger Fähigkeit war, haben mich diese am meisten interessiert. In der Gegenwart beschäftigt sich Rin(gmaster) mit ihren Freundinnen mit diversen Dingen: ihr Zirkus läuft zur Saison jeden Abend und hat das Ziel, das Leben einer ganz bestimmten Person, positiv zu verändern. Bei dieser Mission lernen sie eines Tages die Geschwister Jo und Charles kennen, beide Besitzer eines Spark. Die beiden schließen sich dem Zirkus an und müssen fortan üben, gerade Jo mit ihrer Fähigkeit der Illusionen. Nachts reisen Rin und ihre Freundinnen oft durch die Zeit und finden dabei heraus, dass nachdem der erste Weltkrieg noch nicht lange vorbei ist, ein weiterer Krieg kommen wird, der für ihre Zirkusfamilie schlimmes bedeutet. Die Freundinnen versuchen sich darum zu kümmern, bis sie in der Gegenwart ein dringlicheres Problem haben: der Circus King ist ihnen auf den Fersen und wo der Zirkus mit den schwarzen Zelten einmal aufgetaucht ist, gibt es danach nur noch Angst und Verderben. 

Klingt nach vielen Handlungssträngen? So war es auch. Ich fand die Prämisse der Sparks echt gut, ich liebe kreative Ideen, welche Fähigkeiten Menschen haben können. Die Atmosphäre vom Zirkus war auch gut, aber insgesamt war es ein bisschen zu viel: zu viele Personen, zu viele Probleme gleichzeitig. Vielleicht hätte man den Schwerpunkt nur auf eine Bedrohung legen sollen? So kam mir das Ende dann doch auch etwas überhastet vor, da kam es zu Geschehnissen, bei denen ich dachte, ich hätte ein Kapitel übersprungen und konnte das Handeln der Protagonistin nicht verstehen. Generell hat mir Rin leider nicht sooo gefallen, ich fand sie irgendwie anstrengend.

Das Buch ist mental auch echt schwer verdaulich mit psychischer, teils auch physischer Gewalt. Das Thema Krieg ist allgegenwärtig. Das ist per se natürlich berechtigt und dadurch nachvollziehbar normal, dass die Stimmung des Buches eher deprimierend ist, aber als Moodreader nimmt einen das wohl mit und vielleicht liest man das Buch zu einer Zeit, in der man sowas bedrückendes gerade nicht ertragen kann und eher etwas verzauberndes gesucht hatte - einen Zirkus eben. 

Das Finale bzw Ende hat mir nicht so gefallen, es hat mich ein bisschen ratlos zurückgelassen. Ich hatte die ganze Zeit auf einen Twist gehofft, der jedoch nicht kam. 

Ich denke schon, dass das Buch seine Liebhaber finden wird, man sollte bloß drauf eingestellt sein, dass es hier einige TW-Punkte gibt und die Stimmung sehr bedrückt ist.