Jeder ist wichtig und gemeinsam kann man (fast) alles schaffen
Bewertet mit 4.5 Sternen
Ich freue mich immer, wenn in Kinderbüchern anspruchsvolle Themen aufgegriffen, die die Lebenswelt von Kindern (aber auch Erwachsenen) betrifft.
In dem Buch „Weil Tiger keine Affen sind“ geht es unter anderem darum, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und anzunehmen. Es geht auch ums Vergleichen und um Mobbing, und welche Folgen dies mit sich zieht. Auch Freundschaft, Zusammenhalt, Hilfe in der Not und Familie spielen eine Rolle.
Verpackt ist das Ganze in eine Geschichte, bei der der Tiger Samuel und seine tierischen Mitschüler:innen im Mittelpunkt stehen, unter anderem ein Affe, ein Fisch und ein Huhn. Mir gefällt, dass das Tiere sind, die jedes Kind kennt. So können sich die jungen Leser:innen leicht mit den Figuren identifizieren.
In der Schule bekommen sie von der Lehrerin Aufgaben gestellt. So kommt zum Vorschein, dass jeder in bestimmten Bereichen seine Stärken und Schwächen hat. Nur Samuel hat starke Selbstzweifel. Ob und wie er sich diesen stellt erfahren wir im weiteren Verlauf, und da wird es dann auch noch einmal spannend.
Man mag gar nicht glauben, dass in dieser ‚kleinen‘ Geschichte so viel drinsteckt.
Die Umsetzung finde ich auch wirklich gelungen: flüssiger und leicht verständlicher Schreibstil, liebevolle und kindgerechte Illustrationen und eine schöne Botschaft.
Besonders erwähnen möchte ich auch noch die persönlichen Worte, die uns der Autor in einem Nachwort noch mit auf den Weg gibt.
Auch wenn die Geschichte einfach ist, finde ich sie überzeugend. Nicht immer muss man Botschaften ‚schön‘ verpacken, sie dürfen auch offensichtlich sein.
Das Buch eignet sich gut dafür, mit Kindern ins Gespräch zu kommen und sich den anfangs erwähnten Themen individuell zu widmen.