Rezension

Jupp und Ole - ein neues Dreamteam?

Nur Rita raste rasanter -

Nur Rita raste rasanter
von Dany R. Wood

Bewertet mit 5 Sternen

Nach seinen erfolgreichen Dorfkrimis (z.B. „Nur Gisela sang schöner“ oder „Nur Bärbel backte besser“) hat Dany R. Wood nun sein neustes Werk „Nur Rita raste rasanter“, der im September 2022 im arturo Verlag erschien, vorgelegt. Seit dem ersten Jupp Backes – Fall bin ich ein großer Fan dieser Reihe und kann es kaum abwarten, dass ein neuer Krimi herausgebracht wird. Jetzt ist es endlich soweit: es darf ermittelt und viel gelacht werden.

Wie schon in seinen vorherigen Büchern ließ mich der flüssige und leichte Schreibstil des Autors sofort wieder in die Geschichte ein und abtauchen. Für mich ist Hirschweiler schon fast so was wie eine zweite Heimat geworden und so freute ich mich auf ein Wiedersehen mit Dorfpolizist Jupp Backes, seiner Ehefrau Inge Backes und nicht zu vergessen Oma Käthe (Schwiegermutter von Jupp). Es gibt keine Familie in der ich mich so wohl fühle, wie diese hier. Wenn die drei einmal loslegen, dann bleibt kein Auge trocken. Lachen bis der Arzt kommt und das ganz ohne Rezept!

Jupp sechster Fall stellt ihn vor einigen Herausforderungen. Seine Frau will unabhängiger von ihm werden und nimmt jetzt Fahrunterricht. Aber so einfach, wie Inge sich das vorgestellt hat, ist es dann doch nicht. Weder Theorie noch Praxis gehen ihr leicht von der Hand und ihr Gatte ist auch nicht gerade eine große Unterstützung. Wie soll er sich auch noch um Inge kümmern, wenn man ihm einen neuen Kollegen vor die Nase gesetzt hat. Ole Henriksson, ein junger aufstrebender Kriminalinspektor, der an einem Austauschprogramm zwischen Schweden und Saarbrücken teilnimmt und ausgerechnet auf Eigenbrötler Jupp Backes trifft. Das ist das Schlimmste was Jupp passieren konnte, zumindest dachte er das. Wer Oma Käthe kennt, weiß es besser, denn sie setzt noch eins drauf. Zusammen mit ihrem Nachbar Karl-Heinz eröffnet sie ein Bed & Breakfast und um das Geschäft ein wenig aufzubessern, hat sie noch einige Idee für Jupp und Inge in petto. Man darf gespannt sein. Neben seinen „Problemchen“ passiert auch noch ein Mord. Inges Fahrlehrer Manfred „Manni“ Kirsch wird tot auf der Straße gefunden. Zuerst deutet alles auf einen Unfall mit Fahrerflucht hin, aber war es auch so? Beim genaueren Hinsehen entpuppt sich der Unfall als Mord und nun muss Jupp herausfinden, wer Manni auf dem Gewissen hat. Allerdings muss er Ole in seine Ermittlungen mit einbeziehen. Ob das gut geht? 

 Wer den einen oder anderen Dorfkrimi bereits schon kennt, weiß wie ein Jupp Backes ermittelt. Seine Ermittlungsmethoden sind sehr speziell und dies bekommt auch Austauschkollege Ole Henriksson zu spüren. Ich verrate nur eins: es prallen Welten aufeinander!

Auch wenn ich mich wiederhole, aber ich betone dies sehr gerne noch einmal: Dany R. Wood weiß ganz genau womit er seine Leserschaft in seinen Bann ziehen kann und was seine Fans von ihm erwarten: einen spannende Dorfkrimi, der mit seinem unvergleichbaren Humor besticht. Aber nicht nur diese zwei Punkte gehören zu den Backes Fällen dazu, sondern auch der saarländische Dialekt und ohne diesem ist der Krimi nur halb so schön. Selbst wer dem Dialekt nicht gewachsen ist, kann ihn verstehen (aber für alle Fälle befindet sich am Buchende ein kleines Saar – ABC).

Bei jedem Fall versuche ich den Mörder vorzeitig zu ermitteln, aber das ist schier unmöglich. Dany R. Wood setzt gezielt viele Wendungen in seinem Fall ein, so dass der Leser immer wieder in die Irre geführt wird. Genau das ist es aber auch, was ich so an diesen Dorfkrimis liebe: allerfeinste Spannung bis zur letzten Seite!

Für mich ist auch der sechste Fall wieder ein wahrer Krimigenuss und ich kann diese Jupp Backes Reihe nur weiterempfehlen. Wer Spannung mit Humor liebt, ist hier bestens aufgehoben.

5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung oben drauf!