Rezension

Kein New Adult! - 1,5 Sterne

Alles oder nichts - Simona Ahrnstedt

Alles oder nichts
von Simona Ahrnstedt

Bewertet mit 1.5 Sternen

Hinweis: Obwohl dies Band 3 ist, habe ich es gelesen ohne die vorherigen Bände zu kennen. Das ging auch recht gut. Man versteht eigentlich grundsätzlich alles. Man merkt natürlich, dass so manche Nebencharaktere & ihre Geschichte bereits aus vorherigen Bänden bekannt sein sollten, aber für die Geschichte an sich macht es keinen Unterschied.

 

 

Die Geschichte wird aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschildert, der sich Mal auf Ambra & Mal auf Tom konzentriert. Ab & zu kommen auch Kapitel die sich um Freunde der beiden drehen. Der Schreibstil erschien mir sehr distanziert & nüchtern. Das hat mir leider nicht geholfen die Emotionen zu fühlen. Stattdessen gab es mir zu lange Beschreibungen vom Tagesablauf etc. & zu viele zu nichts führende Dialoge. Sie sollten zwar Randgeschichten erzählen, jedoch war ich nur selten an den Details dieser interessiert. Manche erotischen Szenen kamen mir etwas steif vor, weil so Beschreibungen drin waren wie „Damit machte er weiter bis sie stöhnte.“, die nicht so recht zur Situation passen wollten. Auch so manche Wiederholungen wie „murmelte er/sie“ ein paar Mal pro Seite war mir zu eintönig.

 

Was mir besonders positiv aufgefallen ist, war die Charakterisierung der Protagonisten. Selbst die Nebencharaktere hatten eine detaillierte Hintergrundstory. Jeder Charakterzug hatte seinen Ursprung & die bewegende Geschichte jedes Charakters bekommt man nach & nach auch immer mehr mit. Beide Protagonisten hatten ihre schrecklichen Erlebnisse. Ich fand es hier besonders gut, dass nicht typischer Weise die Frau hier unter den Panikattacken litt, sondern der Mann. Die Charaktere waren vielschichtig & explizit durchdacht. Umso schader fand ich, dass ich nicht alle Charaktere & gegen Ende sogar die Protagonisten nicht so recht mochte. Mattias (der Freund von Tom) war mir durch seine Handlungen direkt unsympathisch & das ist auch nicht besser geworden. Auch die anderen Charaktere, besonders die Protagonisten, haben durch impulsive & undurchdachte oder eben auch unmoralische Handlungen immer mehr an Sympathie bei mir verloren. Leider hatte ich auch das Gefühl, dass diese Handlungen selten besprochen oder behandelt wurden, sondern meist einfach drüber hinweg gegangen oder als nicht so schlimm angesehen wurde. Spätestens da war ich dann komplett raus.

 

Der Plot war zu Beginn, als man mehr & mehr vom Hintergrund erfuhr teilweise spannend, weil es so dramatisch war. Aber das ging für mich schnell unter. Das Buch ist definitiv viel zu lang gezogen. Es zieht sich furchtbar, weil einfach nicht genug passiert für die 700 Seiten. Das alles hätte man bequem in ein Buch mit 300 bis 400 Seiten packen können ohne inhaltlich etwas zu verlieren. Lange treten die Charaktere auf der Stelle. Entwicklungen treten gefühlt es so gegen Mitte des Buches auf. Da hatte mich das Buch bereits verloren, weil ich mich bereits gelangweilt habe. Das konnte die Geschichte dann auch nicht mehr ändern, obwohl noch ein paar Handlungen & Ereignisse kamen, die eigentlich gut Spannung aufbauen konnten. Aber mir war das bei weitem zu spät. Emotional konnte es mich dann auch nicht mehr richtig packen. Trotz guter Ansätze gegen Mitte/Ende, war es für mich wie gesagt bereits zu spät. Mich hat es halt einfach leider nicht mehr interessiert.

 

Fazit: Trotz guter Ansätze & durchdacht konzipierter Charaktere, war es für mich einfach viel zu lang & langweilig, sodass es mich schnell verloren hatte. Und so manche nicht so tolle Handlungen der Charaktere haben dann auch noch ihr übriges getan. Deshalb konnte ich leider nicht mehr als 1,5 Sterne vergeben.

Letztendlich muss ich sagen, dass dies einfach nicht mein Genre ist. Mir wurde von anderen Lesern suggeriert, dass dies New Adult sei, was es jedoch absolut nicht ist. Deshalb bin ich auf jeden Fall auch mit falschen Vorstellungen ran gegangen.

 

Hinweis: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen.