Rezension

Kein Thriller sondern Science Fiction

Hagerstown - Edward Ashton

Hagerstown
von Edward Ashton

Bewertet mit 3 Sternen

Edward Ashton hat in meinen Augen mit "Hagerstown" keinen Thriller, sondern einen Science Fiction-Roman geschrieben. Dieser mag Thriller-Elemente enthalten, der Schwerpunkt liegt meiner Meinung nach aber auf der Science Fiction. Insoweit finde ich Genre-Bezeichnung und Klappentext irreführend.

Wir befinden uns in der Zukunft und zwar in Baltimore, USA. Die Menschheit hat sich technisch stark fortentwickelt, was einher geht mit stärkerer Überwachung durch staatliche Stellen. Mit einer zusammengewürfelten kleinen Personengruppe erleben wir aus der Ferne die Katastrophe in Hagerstown und die folgenden Tage.

Cyborgs, Avatare, Bots - neben dem klassischen Homo Sapiens gibt es mittlerweile verschiedene andere (mehr oder weniger) menschliche Lebensformen. Durch das Buch ziehen sich außerdem Informationen über die fortentwickelte Technik.

Sind die technologischen Details am Anfang noch interessant und auch für mich verständlich, ändert sich dies ab ca der Hälfte des Buches. Es gibt immer mehr Details, die teils wenig bis garnicht erklärt werden - teilweise wird es in meinen Augen sogar etwas abstrus. Das mag dennoch alles gut recherchiert und für die Zukunft genau so möglich sein, aber für mich war das oft zu technisch. Science Fiction-Fans mag es aber vielleicht zu wenig in die technischen Details gehen - vielleicht gefällt manchen Lesern aber auch gerade, dass vieles nicht erklärt wird.

Interessante Fragen nach Segen und Fluch der Technik werden angedeutet und angestoßen, aber nicht immer beantwortet. Die Parallelen zu unserem heutigen Leben zu ziehen, bleibt dem Leser überlassen.

Ein Science Fiction-Thriller für Leser mit naturwissenschaftlichen und technologischen Kenntnissen und Interessen. Für Leser, die einen dystopischen Überlebenskampf erwarten und/oder sich nicht sonderlich für Technologie interessieren, ist es definitiv das falsche Buch.