Rezension

Kurzweiliges Vergnügen ohne Nachhall

Der Duft von Pinienkernen - Emily Bold

Der Duft von Pinienkernen
von Emily Bold

Bewertet mit 3 Sternen

Sommer, Sonne, Pasta - so stellen sich viele einen schönen Italienurlaub vor. Für Greta ist die Italienreise eher eine Ausflucht, denn daheim hat sie einen folgenschweren Fehler begangen und damit nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch ihre berufliche Existenz aufs Spiel gesetzt. Nun erhält sie das Angebot, in Italien dort für ein Kochbuch zu recherchieren, wo die Wurzeln ihrer Familie liegen - und greift zu.
"Der Duft von Pinienkernen" war mein erster Roman der Autorin Emily Bold und bietet vor allem, wie erwartet, kurzweilige Frauenunterhaltung. Schöne Beschreibungen, etwas Liebe, Wohlfühlatmosphäre mit Pasta und Co - das kommt nicht zu kurz und die Seiten fliegen schnell dahin. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, auch wenn mir die eine oder andere Metapher bzw. Vergleiche zu bemüht erscheinen. Die Protagonistin findet ständig in Kleinigkeiten einen Rückbezug und sinniert dann plötzlich mit nicht immer schlüssigem Übergang wieder über das Problem mit ihrer Freundin Katrin - hierbei wäre vielleicht einmal weniger mehr gewesen.
Insgesamt ist mir der Roman leider nicht ausgefeilt genug. Für mich hätten es ruhig einige Seiten mehr sein können, etwas weniger Charaktere, dafür mehr Tiefe. Einiges entwickelt sich doch recht schnell und wird dann nicht ausreichend ausgeführt. Gegen Ende habe ich mich gefragt, ob die Autorin vielleicht einen zweiten Teil plant? Einiges ist für mich nämlich noch zu offen geblieben. Dennoch kommt die Geschichte an sich zu einem schlüssigen und auch nicht zu kitschigen Ende, damit bin ich eigentlich zufrieden.
Eine schöne Geschichte, bei mir wird aber wenig nachhallen, daher solide, aber eben auch mittelmäßige, 3 Sterne.