Rezension

Leichte Kost für den Sommer

Der beste Sommer meines Lebens - Shannon Greenland

Der beste Sommer meines Lebens
von Shannon Greenland

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

DIe siebzehnjährige Em bekommt überraschend eine Einladung von ihrer bisher unbekannten Tante, den letzten Sommer vor dem College bei ihr auf der Insel in einem Bed & Breakfast zu verbringen. Sie nimmt an um den ganzen Druck von daheim zu entfliehen, denn von ihr wird gutes Betragen und eine Karriere als Anwältin erwartet. In den Ferien kann sie endlich alle Konventionen ablegen, Kochen, sich mit Jungen verabreden und ihre warmherzige Tante kennenlernen. Doch warum ist ihre Familie so zerrissen?

Meine Meinung:

Bei dem Buch handelt es sich um eine leichte, kurzweilige Sommerlekture, die mir für ein paar Stunden ein Gefühl von Sonne, Strand, Meer, ein paar Dates und leckerem Essen gezaubert hat. Der Schreibstil lässt sich sehr schnell und flüssig lesen.
Die Handlung fand ich gerade zu Beginn sehr vorsehbar, allein schon nur mit dem Klappentext erschließt sich die Rahmenhandlung. Dass es doch noch eine größere Wendung gibt, die ich so nicht erwartet hatte, hat mich sehr positiv überrascht. Dennoch wirkt die Geschichte in Teilen auf mich etwas zu sehr konstruiert und gewollt. Z. B.: Weshalb wir eine Tante jahrelang mit aller Macht verschwiegen und dann gibt es plötzlich einen Brief und es ist vollkommen ok, wenn Em gleich einen Monat bei ihr lebt? Wieso gibt es in einem kleinen Bed & Breakfast einen Koch, der erlesene Zutaten und feinste Kreationen auftischt?
Hinzu kommt, dass das Buch gerade bei negativen Gefühlen seine Schwächen hat. Sie waren mir zu flach und unrealistisch. Em sagt zwar, sie möchte keine Anwältin sondern Köchin werden, aber von Kampfesgeister oder (zumindest innerer) Rebellion ist keine Spur. Auch bei Dates mit verschiedenen Jungs: Keine Eifersüchteleien. Der große Familienzwist: Keine Vorwürfe, emotionale Ausbrüche, hysterische Schreie, fliegende Teller, herzzerreißende Beteuerungen... nur Verständnis und Rücksichtnahme.

Fazit:

Eine schöne Lektüre, wenn man sich nach Urlaub und ein paar leichte, erholsame Stunden sehnt. Etwas mehr Tiefen und Pfeffer hätten aber auch nicht geschadet.