Rezension

Leider nicht so toll wie die Vorbände

Ziemlich bunte Zeiten -

Ziemlich bunte Zeiten
von Angelika Schwarzhuber

Bewertet mit 3 Sternen

Im Blanvalet Verlag erscheint Angelika Schwarzhubers Roman "Ziemlich bunte Zeiten".

 

Der junge Ben ist Spitzenkoch und arbeitet in einem Delikatessenladen am Chiemsee. Stets ist er als Freund und Tröster von Anna, Ilona und Zoe in schwierigen Lebensmomenten an ihrer Seite. Seitdem die Beziehung mit seinem Freund  Bernhard in die Brüche gegangen ist, hat er mit der Liebe abgeschlossen. Doch dann trifft er Florian und es fliegen die Schmetterlinge im Bauch. Aber zu einer neuen Partnerschaft ist er noch nicht bereit, jetzt sind seine Freundinnen an der Reihe und müssen ihrem Ben den Weg zum Glück ebnen.  

 

Nachdem ich die bisherige Trilogie der drei Freundinnen am Chiemsee mit großer Freude gelesen habe, war ich gespannt, was der vierte Band beinhalten würde. Dieses Mal rückt der Koch Ben in den Mittelpunkt der Handlung und man erlebt, wie er nach einer gescheiterten Beziehung keine neue Liebesgeschichte anfangen möchte. Gerade ist er auch ganz zufrieden mit seinem Leben und genießt die Patchworkfamilie von Anna, Zoe und Ilona und deren Kindern und kann seine Kochleidenschaft mit einem Catering-Service ausleben. Doch dann lernt er Florian kennen und es trifft ihn Amors Pfeil mitten ins Herz. Aber er nimmt an, dass Florian hetero ist und will keine freundschaftliche Basis aufnehmen, sondern eine echte Beziehung. Genau da erscheint Bernhard und Bens Gefühle spielen ihm einen Streich. 

Angelika Schwarzhuber unterhält ihre Leserinnen mit gewohnt lockerem und flüssigen Erzählstil und lässt die Widrigkeiten, Sorgen, Freuden und Wünsche ihrer Charaktere lebendig einfließen. Ich konnte mich gut in die Gefühle von Ben hineindenken, fand ihn aber als Figur recht blass und auch zu unentschlossen und hasenfüßig. Die queere Liebesgeschichte fand ich leider auch nicht so romantisch und absolut vorhersehbar. Charmant erzählt ist die Geschichte allemal, aber dieses Mal sprang bei mir der Funke irgendwie nicht über, die Handlung war mir durch die vielen kleinen Vorfälle des Lebens der zahlreichen Figuren insgesamt zu alltagsmäßig und ich konnte mit den Personen auch nicht so richtig mitfiebern.  

 

Schade, dieses Mal konnte mich dieser Roman nicht ganz abholen, es fehlte mir vor allem der Humor, der die Vorbände immer so lesenswert gemacht hat.