Rezension

Liebeskranker Peresonenschützer ermittelt in Deauville

Strandgut - Benjamin Cors

Strandgut
von Benjamin Cors

Bewertet mit 4 Sternen

Herbst 1967 in Deauville. Ein Croupier und eine Hure finden bei einem Spaziergang am Strand eine blutende Frau, kurze Zeit später ist der Croupier tot.

50 Jahre später leistet sich der Personenschützer Nicolas Guerlain in Cannes einen groben Schnitzer, der seinen Schützling, den französischen Innenminister Faure, der Lächerlichkeit preisgibt. Guerlain wird jedoch nicht entlassen, sondern als Kontaktmann nach Deauville, seine Heimatstadt, geschickt, wo er die dortige Polizei bei den Vorbereitungen zum anstehenden Politgipfel unterstützen soll. Gleich nach seiner Ankunft findet er eine abgetrennte linke Hand, kurze Zeit später in seinem Briefkasten ein Foto seines Fauxpas in Cannes, diesmal mit einem Fadenkreuz über der Stirn des Ministers. Steht ein Anschlag auf den aalglatten Innenminister bevor? Guerlain und die Polizei ermitteln im Vorfeld des Gipfels, wobei sich Verbindungen zwischen dem Jahr 1967 und dem Jahr 2015 (?) ergeben.

Benjamin Cors Kriminalroman spielt gekonnt mit den zwei Zeitebenen. Etwas überzogen kommt mir dagegen das Leiden Guerlains an dem Verschwinden seiner Geliebten, immerhin drei Jahre her, vor, das ihn in seiner Arbeit immer wieder beeinträchtigt. Gerade, als er dieses Trauma zu überwinden scheint, holt ihn die Vergangenheit ein.