Rezension

Lissy und die Rentnergang

Zur Hölle mit Seniorentellern! - Ellen Berg

Zur Hölle mit Seniorentellern!
von Ellen Berg

Bewertet mit 4 Sternen

~~Klappentext
Elisabeth ist siebzig und eigentlich noch ganz fit. Doch das Leben scheint gelaufen, als ihre Töchter sie gegen ihren Willen in ein Altenheim stecken. Endstation? Aber doch nicht mit Elisabeth! Bald schon schmiedet sie Fluchtpläne, zusammen mit einigen skurrilen Mitbewohnern. Einer von ihnen ist ein rasen attraktiver älterer Herr, der Herz im Sturm erobert. Die eigenwilligen Senioren träumen vom goldenen Herbst im sonnigen Süden. Fragt sich nur, wie sie an genügend Geld für ihre Flucht kommen. Wild entschlossen hecken sie einen kriminellen Plan aus.

 

An ihrem siebzigsten Geburtstag erfährt Elisabeth so ganz nebenbei, dass sie demnächst in einem Altenheim leben soll. Ihre drei Töchter nebst Familien haben dies mal eben so beschlossen. Schließlich kann man ja von heute auf morgen senil sein, sich die Beine brechen … Pflege brauchen. Daher möchten die Kinder nur zu Elisabeths Bestem vorsorgen … Ja … Ja … wer‘s glaubt … Völlig aufgelöst flieht Lissy von ihrer Geburtstagsfete und versumpft in einer Kneipe mit dem Ergebnis, dass sie sich den Oberschenkel bricht. Nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen kommt sie übergangslos in eine Seniorenresidenz. Hier beginnt ein trostloses Leben … bis … ja bis sie drei etwas merkwürde „Mitinsassen“ kennen lernt. Schnell entsteht ein Fluchtplan … doch leider entpuppt sich der auf dem Papier leichter als geplant. Werden es die Rentner schaffen zu fliehen und werden sie es schaffen im Süden eine neue Existenz aufzubauen?

Hach, was habe ich wieder einmal mehr gelacht. Diesen absolut kurzweiligen und humorvollen Roman habe ich innerhalb eines Tages gelesen. Ich habe mich über die Töchter geärgert, mit Lissy gehofft und gebangt und mich diebisch über die List und Tücke der Alten gefreut. Doch bei all dem „Lustigen“ hat dieser Roman auch durchaus Tiefgänge. Zeigt er doch einmal mehr auf, wie unsere Gesellschaft über das „Älterwerden“ und „Ältersein“ denkt. Ist man nur weil man ein gewisses Alter erreicht hat reif für das Abstellgleis? Sind alte und ältere Menschen nur noch Menschen 2. Wahl? Haben sie kein Recht mehr auf Leben, Freude und Sorglosigkeit? Ich finde Ellen Berg hat in diesem Roman mit viel Gefühl und Humor das „Ältersein“ und „Älterwerden“ beleuchtet. Dabei macht sie Mut und zeigt, dass man nie zu alt ist, um Träume zu haben und zu leben …