Rezension

Eher langweilig

Zur Hölle mit Seniorentellern! - Ellen Berg

Zur Hölle mit Seniorentellern!
von Ellen Berg

Bewertet mit 3 Sternen

… wird es Elisabeth in der Rente. An ihrem 70. Geburtstag eröffnen ihr die Töchter, dass der Platz im Altersheim - pardon - in der Seniorenresidenz - schon so gut wie bezugsfertig ist und obwohl sich die rüstige alte Dame gegen diese Endgültigkeit wehrt, landet sie schneller dort als sie befürchtet hatte.

Aber ihre Töchter haben nicht mit dem Einstein-Club gerechnet. Auch Senioren sind auf Zack und lassen sich nicht wie unmündige Kleinkinder behandeln, daher hat sich dieser exklusive Verein einen Fluchtplan zurechtgelegt.

Einigermaßen humorvoll beschreibt Ellen Berg die Endstation Altersheim. Sie macht auf Missstände aufmerksam, gibt den Senioren eine Stimme und versucht dieses ernste Thema amüsant eingewickelt zu präsentieren.

Leider ist bei mir der Funke nicht übergesprungen. Manchmal musste ich zwar schmunzeln, aber quer durch die Bank sind mir die blassen Charaktere und ihre, häufig unverständlichen Handlungen, schon fast auf die Nerven gegangen. 

Außerdem erstaunt es mich doch sehr, dass ein geistig gesunder Mensch, trotz eines relativ hohen Alters, ohne eigenes Zutun seiner gesamten Habseligkeiten von der eigenen Familie beraubt werden kann. Ich bezweifle, dass dies ohne entsprechende Vollmachten möglich wäre und schreibe das der künstlerischen Freiheit der Autorin zu.

Trotzdem soll diese Rezension nicht in einer vernichtenden Kritik enden. Insgesamt gesehen, wurde ich doch unterhalten, die Protagonistin Elisabeth, Lissy genannt, ist mir sofort ans Herz gewachsen, und der ernste thematische Rahmen hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht.