Rezension

Humor, eine Portion Liebe und Nachdenklichkeit. Empfehlenswert!!!

Zur Hölle mit Seniorentellern! - Ellen Berg

Zur Hölle mit Seniorentellern!
von Ellen Berg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieses war bereits mein fünftes Buch von Ellen Berg, was ich verschlungen habe. Sie hat einfach das Händchen dazu, dass man sich in die Hauptcharaktere einfühlen kann. Und auch hier ist ihr dieses wunderbar gelungen.

Doch, worum geht es?

Der Dreh- und Angelpunkt ist Elisabeth Schliemann von ihren Freunden Lissy genannt, verwitwet, und froh darüber. Leider läuft ihr 70. Geburtstag so dermaßen aus dem Ruder, dass sie vor ihrer Familie flüchtet, den spritzigen Taxifahrer Benno kennenlernt, in der Eckkneipe „Bei Inge“ einen über den Durst kippt, dort hinfällt, und sich einen Oberschenkelhalsbruch zuzieht.

Und die Wahrheit ist nach zwei Wochen Medikamentenschlaf im Krankenhaus noch schlimmer wie alles andere. Der Arzt bescheinigt ihr mit sehr dümmlichen Worten, dass sie auf ewig an den Rollstuhl gefesselt sein wird, und von von ihren reizenden drei Töchtern wird sie in die Seniorenresidenz „Bellevue“ gebracht, so wie es auf ihrer Geburtstagsfeier von ihrem höchst unlieblichen Schwiegersohn prophezeit wurde. Der einzige Augenstern ist Schwester Klara, die sich um sie sorgt.

Nach einigem Hin und Her schließ sie Kontakt mit Herrn Martenstein, pensioniertem Lehrer; Lila Fouquet, passionierter Operndiva, Ella Janowski, leider der Narkolepsie verfallen, und Vincent von Wackerbarth, Sorß einer Rittersfamilie.

Wir begegnen Frau Fröhlich, ihrer Aufmachung nach eine verfehlte Kindergartenerzieherin, die nach dem Brand des Einstein- Clubs einen besonderen Kieker auf unsere Lissy hat.

In der Ruhestätte für unsere in die Jahre gekommenen Senioren spielt auch Pete der Pfleger eine entscheidene rolle. Eine zarte Liebesgeschichte ereignet sich hier auch.

 

Doch bevor ich alles verrate, gebe ich nur einen einzigen Rat. Unbedingt selber lesen!

Das Buch ist durch seine flüssige Schreibweise ein Leseschmaus, so dass man gar nicht merkt, wie die Seiten dahinfliegen.

Ich hoffe, die Zeit vergeht schnell, bevor ich neuen Roman „Den lass ich gleich an“ in den Händen halten kann.