Rezension

Meine erste Begegnung mit Sean Duffy...

Rain Dogs - Adrian McKinty

Rain Dogs
von Adrian McKinty

Bewertet mit 5 Sternen

Sean Duffy, Detective Inspector in Nordirland, wird zu einem Diebstahl in einem Hotel gerufen. Solche Bagatellen gehören mit zu seinem Alltag und er ist mehr genervt als alles andere, nur deswegen sein kuschliges Bett verlassen zu müssen. Das Hotel beherbergt eine finnische Delegation und Duffy begegnet im Rahmen der Ermittlungen der jungen Journalistin Lily Bigelow, die über die Delegation berichten soll. Am nächsten Morgen wird Duffy erneut aus seinem Bett geschmissen, diesmal zu der Burg im Ort, wo eine Frauenleiche gefunden wird. Duffy ist geschockt, als er feststellt, dass es sich um genau die junge Frau handelt, die er am Vortag als Journalistin kennenlernte. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, dennoch lässt Duffy das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmt. Warum hatte die Frau einen ihrer Schuhe am falschen Fuß an? Und wo ist ihr Notizbuch hin? Duffy beginnt zu graben…

Mein Eindruck vom Buch:
Mit einem Wort? Grandios! Zuerst hatte ich ein wenig Bedenken, ob es gut ist, erst mit dem fünften Band der Sean-Duffy-Reihe zu beginnen. Aber meine Sorgen waren zum Glück unbegründet. Es wurde zwar manchmal Bezug auf einen alten Fall genommen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass mir jetzt etwas grundlegendes fehlen würde. Ich habe selbst ein paar Iren in meinem Freundeskreis und Sean Duffy würde da wirklich hervorragend dazu passen! Hut ab vor dem Autor, er hat es wirklich geschafft, mit Duffy einen ganz besonderen Charakter zu erfinden. Ich mag diesen Protagonisten sehr, bei seinen Gedankengängen musste ich nicht nur einmal laut auflachen und ich habe auf jeder Seite mit ihm mitgefiebert. Auch seine Kollegen, McCrabban, genannt „Crabbie“ und der junge Lawson finde ich toll getroffen. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass Sean Duffy tatsächlich eine fiktive Figur darstellt und ich ihn nicht mal kennenlernen kann. Dieses Werk, in dem wir den Fall und die Ermittlungen aus der Sicht von Duffy miterleben ist für mich ein wahrer Pageturner. Die Spannung wurde gleich zu Anfang stark angehoben und ließ auf keiner einzelnen Seite nach, was für mich einen wahren Thriller ausmacht. Mit dem Schluß hätte ich absolut nicht gerechnet und ich habe es sehr genossen, ständig mit Wendungen überrascht zu werden. Irland wird sehr düster dargestellt mit enorm viel Regen und wolkenverhangenen Tagen, aber auch das passte absolut zu der Geschichte.

Fazit:
Ich hoffe sehr, es wird noch viele Bände mit Duffy geben und bis dahin werde ich erstmal noch die 4 Vorgänger lesen. Für jeden Thriller-Fan, der auf verschrobene Ermittler steht eine absolute Leseempfehlung von meiner Seite aus :-)