Rezension

Misery - Packendes Entsetzen

Sie - Stephen King

Sie
von Stephen King

Annie Wilkes entführt ihren Lieblingsautor, macht ihn drogenabhängig und zwingt ihn dazu ihre Lieblingsreihe so weiter zu schreiben wie sie es gerne hätte. Als ich die Inhaltsangabe zu Stephen King’s "Sie" las, war ich von der Idee hin und weg, denn die Handlung verspricht vor allem interessant und spannend zu sein.

Nach nur wenigen Seiten schafft es King den Leser Annie hassen zu lernen und ebenso die Misery-Romane, die Annie so sehr ins Herzchen geschlossen hat. Die Passagen um Misery gefielen mir nicht so besonders. Wie Paul konnte ich seiner Romanheldin, die den Inbegriff des Kitsches darstellt, nichts abgewinnen. Und genau dieser Aspekt catched den Leser. Die ehemalige Krankenschwester Annie, die im wahrsten Sinne des Wortes verrückt nach Pauls 0815-Liebesschrott ist, terrorisiert Paul in einer Tour.

Pauls Verzweiflung ist geradezu unerträglich greifbar und man hängt förmlich an den Seiten. Von Langeweile kann ich absolut nicht sprechen, denn sein Martyrium löst solches Entsetzen aus, dass man immer weiter liest und hofft, dass diese Verrückte irgendwann gestoppt wird. Stephen King's Story ist simpel, jedoch effektiv geschrieben. Insgesamt also ein Pageturner, der sich lohnt.

"Das sie ihm das antat - das sie ihm das antun konnte, wo er doch sein gesamtes Erwachsenenleben mit der Gewissheit verbracht hatte, dass das Wort Schriftsteller die wichtigste Definition seiner selbst war."