Rezension

Mit Schweigen kommt man nicht immer weiter

Das große Schweigen - Katja Montejano

Das große Schweigen
von Katja Montejano

Bewertet mit 5 Sternen

Primrose Bouillé arbeitete in der Vergangenheit als Polizistin. Mittlerweile arbeitet sie in der juristischen Kanzlei ihres Vaters Ferdinand Bouillé, der eine Gemeinschaftskanzlei mit den Zwillingen Helen und Joseph Strauss führt. Die Kanzlei wurde einmal von Ferdinands Vater Jaques Bouillé geführt. Eines Tages kommt eine ältere verwirrt erscheinende Frau namens Ruth Schneider in die Kanzlei von Ferdinand Bouillé. Ruth Schneider möchte Ferdinand Bouillé in einer dringenden Angelegenheit sprechen. Eigentlich hat Ferdinand Bouillé keine Zeit, aber seine Sekretärin bittet Frau Schneider für ein fünfminütiges Gespräch in sein Büro. Plötzlich sticht Ruth auf Ferdinand Bouillé ein. Sie gerät in Panik als das Telefon klingelt, springt aus dem Fenster und ist sofort tot. Weder Ferdinand Bouillé noch seine Tochter Primrose kannten Ruth Schneider, die eigentlich Ruth Arzner hieß. Primrose ermittelt zusammen mit dem Kriminalkommissar und ihr Ex-Freund Oliver Riss. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass Ruth Arzner über dreißig Jahre psychisch krank gewesen ist. Ruth Arzner hinterlässt eine Tochter: Lisa Arzner. Lisa ist ohne Vater aufgewachsen, und hat ich auch nie kennengelernt. Hinter Primrose‘s Großvater scheint ein Geheimnis sich zu verbergen, den sie nur aus den Erzählungen ihres Vaters kennt. Jaques und Ferdinand Bouillé sowie Helen und Joseph Strauss waren einmal ein berufliches und privates Bündnis, aber Helen und Joseph verheimlichen Etwas vor Primrose.

Die Schweizer Autorin Katja Montejano schrieb einen Kriminalroman, dessen Handlung in der Schweiz spielt. Ein dunkles Geheimnis schwebt seit dem Freitod von Ruth Arzner immer wieder bei der Aufklärung ihrer Tat. Primrose ist eine starke Frau, obwohl sie bereits als Kind ihre Mutter verlor und nun beinahe ihren Vater. Trotz Gegenwind aus ihrem Umfeld schafft sie es mit engen Vertrauten dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Katja Montejano schrieb einen packenden und temporeichen Kriminalroman, der eher an einen Thriller ähnelt als an einen Kriminalroman, weil er einfach super spannend geschrieben ist. Die Verflechtung von Vergangenheit, Spannung, Power und ein wenig Romantik bildet eine tolle unterhaltsame Lektüre, die man von der ersten Seite nicht weglegen möchte.

Dieser Kriminalroman hat einen Wow-Effekt, weil er nicht nur einen Spannungsbogen beinhaltet, sondern, dass man fast am Ende nochmal das kleine Sahnehäubchen erleben darf. Die Wendungen, Hintergründe und unterschiedlichen Figuren halten die ganze Geschichte bis zum Schluss lebendig. Bei einer so spannenden Story, die von der ersten Seite an fesselt, bekommt Hunger auf mehr solcher Geschichten. Somit hoffe ich, dass die zukünftigen Bücher von Katja Montejano ebenso packend und unterhaltsam sein werden.