Rezension

Mitreißend, emotional, spannend ! Richtig toller YA Roman !

Road Princess -

Road Princess
von Nica Stevens

Bewertet mit 4 Sternen

Als Tara Jay zum ersten Mal begegnet ist sie sofort von ihm und seiner freundlichen Art hingerissen, ohne zu ahnen, dass sich das Blatt bald wenden wird.

Denn Jay gehört zu den in Boston berüchtigten Road Kings und ist ein Silver. Und sie ist die Tochter des Bürgermeisters, der einen unbändigen Hass auf den Motorradclub und insbesondere auf Jays Familie hat.

Tara will das Verbot, sich von Jay fernzuhalten, jedoch nicht akzeptieren, ohne die Hintergründe ihres Vaters und Großvaters zu kennen und so beginnt sie, gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder, zu graben.

Da sich dies als wirklich schwierige Angelegenheit erweist, weil ihr in der eigenen Familie niemand auch nur ein Sterbenswörtchen verraten will, geht sie immer wieder auf Jay zu, der ihr mittlerweile die kalte Schulter zeigt. Doch je mehr Tara bohrt, desto mehr bröckelt auch seine coole Fassade, denn die Beiden fühlen sich trotz aller Umstände zueinander hingezogen, auch wenn sie wissen, dass diese Verbindung nicht sein darf, wenn sie keine erneute Fehde heraufbeschwören wollen...

Nica Stevens hat hier einen wirklich mitreißenden New Adult Roman geschrieben, den ich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Die Handlung gefiel mir gut, da sie durch diese ganze Geheimniskrämerei der Owens von Anfang bis Ende spannend bleibt, auch wenn man irgendwann erahnen kann, was genau damals zwischen den Silvers und den Owens passiert ist.
Die Liebesgeschichte empfand ich im Gegensatz dazu tatsächlich als eher ruhig, weil sie sich recht unterschwellig entwickelt und auswächst, was ich mochte. Tara und Jay versuchen sich beide gegen ihre Gefühle zu wehren, was ihnen jedoch nicht gelingt und was zu sehr emotionalen Momenten führt.

Die Charaktere haben mir, mal abgesehen von den Owens, die Meister der Manipulation, der Lügen und des Vertuschens sind, alle ausnahmslos gefallen. Ich mochte all die Dinge die Jay in Tara sieht und andersherum, aber auch Nebencharaktere wie beispielsweise Taras neue Freundin Paige oder Jays Bruder Levy sind mir ans Herz gewachsen.

Sehr gut gefallen hat mir übrigens auch, wie die Autorin hier mit Vorurteilen ausräumt. Sie sind natürlich ein zentraler Punkt, da die Owens sowas von beladen mit Vorurteilen sind, aber Tara macht sich davon frei und wird immer wieder überrascht, wie anders die Menschen, denen sie hier begegnet, sind. Dies gilt auch im Umkehrschluss, denn auch die Road Kings erkennen, dass Tara nicht das Püppchen ist, für das sie sie lange halten.

Ich könnte ewig weiterschreiben, weil es hier viele gute Aspekte gab, aber ich komme trotzdem zum Ende, an dem ich dann doch noch einen Punkt abziehen muss.

Das ist jetzt auch vermutlich wieder persönliche Krittelei, aber es gab zwei Situationen die meinen Lesefluss für den Moment ausgebremst haben, auch wenn ich glaube, dass da beim Korrigieren einfach nur ein Fehler durchgerutscht ist. Gab nämlich zwei Dialoge, die einfach keinen Sinn gemacht haben bzw. bei denen plötzlich Personen angesprochen wurden, die man in der Situation gar nicht bemerkt hat. Also sie waren da und trotzdem war nicht klar, wem Tara plötzlich antwortet. Das war strange. Weiterhin gab es ein paar Wortwiederholungen und Beschreibungen die mehrfach genutzt wurden, was mich etwas genervt hat. Und am Ende da hätte ich mir auf Seiten mancher Personen noch ein wenig mehr Reue gewünscht. Aber wie gesagt, das sind alles so kleine, persönliche Punkte, die halt mein persönliches Empfinden sind und für mich eben so ne kleine Kante in die sonst runde Geschichte gehauen haben.

Nichtsdestotrotz bin ich vom Gesamtpaket angetan und hatte unglaublich viel Spaß beim Lesen. :)