Rezension

Nette Idee, deren Umsetzung mich leider nicht fesseln konnte

Die erstaunliche Wirkung von Glück - Susann Rehlein

Die erstaunliche Wirkung von Glück
von Susann Rehlein

Bewertet mit 2 Sternen

Ich bin als erstes durch das schöne Cover auf diesen Roman aufmerksam geworden und nach dem Lesen des Klappentextes war ich sehr neugierig auf diese Geschichte – für mich klang sie nach einer Art Aschenputtel-Adaption, Happy-End inklusive.

Der Schreibstil von Susanne Rehlein ist definitiv besonders. Das Buch ist im Präsens von einem unbekannten Erzähler geschrieben und zwischendurch richtet sich die Autorin auch direkt an den Leser, was ich auch als ein sehr nettes Stilmittel empfand.
Die einzelnen Abschnitte sind durch Kristalle getrennt, was gut zur Geschichte und zum Cover paßt.

Leider waren das aber auch schon alle positiven Dinge, die mir zu dem Buch einfallen, denn trotz der außergewöhnlichen Geschichte und dem besonderen Erzählstil wollte der Funke bei mir einfach nicht überspringen.
Ich konnte zu keiner der Figuren eine Beziehung aufbauen, sie blieben mir komplett fremd. Dorles Art fand ich sehr befremdlich und sie selbst als zu phlegmatisch und unnahbar, vom hyperaktiven Joe erfährt man nicht sonderlich viel, Frau Sonne spielt eigentlich gar keine wirkliche Rolle und bei Frau Schräubchen fragte mich irgendwann, ob sie einfach selbige locker hat oder es doch mehr ein Märchen sein soll, als eine Erzählung?!
Die Geschichte verläuft ziemlich ruhig und ohne großen Höhepunkte, was zwischendurch doch zu einigen Längen führte. Ich fühlte mich dazu durchgehend als distanzierter Beobachter und konnte nicht ins Geschehen eintauchen, um mich wie erhofft verzaubern zu lassen und Dorles Verwandlung entgegenzufiebern.

Mich läßt dieser Roman etwas ratlos zurück, ich habe bis zum Schluß noch auf einen Höhepunkt oder ein Aha-Erlebnis gewartet – aber nichts dergleichen kam.
Da es viele sehr positive Stimmen zu diesem Buch gibt, muß man vielleicht mehr zwischen den Zeilen lesen oder das Ganze mehr philosophisch betrachten, um es zu verstehen?!

Fazit: Nette Idee, deren Umsetzung mich leider nicht fesseln konnte