Rezension

Nicht das, was ich von Elle Kennedy gewohnt bin

Sandover Prep - Der Außenseiter -

Sandover Prep - Der Außenseiter
von Elle Kennedy

Bewertet mit 3 Sternen

Rezi „Sandover Prep — Der Außenseiter“

Titel: Sandover Prep — Der Außenseiter
Autor*in: Elle Kennedy
Verlag: LYX

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Für ihr letztes Schuljahr hat Sloane Tresscott sich fest vorgenommen: Keine Jungs! Stattdessen möchte sie sich auf ihre Noten konzentrieren und ihre Schwester, die nach einem Unfall stark traumatisiert ist. Doch dann trifft Sloane auf RJ. RJ ist ein Einzelgänger, neu an der Sandover Prep und übt eine riesige Anziehung auf Sloane aus. Doch an der Sandover Prep geht es nicht immer mit rechten Dingen zu und Sloanes und RJs Gefühle füreinander werden auf eine harte Probe gestellt. Können sie diese meistern? 

„Sandover Prep“ ist mein zweites Buch der Autorin; davor habe ich bereits „The Deal“ gelesen und GELIEBT! Meine Erwartungen an „Sandover Prep — Der Außenseiter“, den ersten Band der neuen Reihe der Autorin, waren also dementsprechend hoch. Zu hoch, vielleicht, denn „Sandover Prep“ konnte mich längst nicht so sehr begeistern wie „The Deal“.

Zunächst möchte ich aber auf das Cover eingehen, das (wie vom LYX-Verlag gewohnt) sehr ansprechend gestaltet ist. Mir gefallen die Farben und die goldenen Elemente. Es ist eventuell etwas leer, aber dennoch nett anzusehen. 

Auch den Schreibstil der Autorin mochte ich. Zwar bevorzuge ich die englischen Ausgaben ihrer Bücher (ich habe „The Deal“ auf englisch gelesen), dennoch hatte ich keine Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Elle Kennedy schreibt flüssig, fesselnd und mit der richtigen Menge an Humor und Dramatik. Der Lesefluss hat sich definitiv eingestellt!  

Den Charakteren stehe ich dafür etwas zwiegespalten gegenüber. An sich waren sie mir sympathisch — vor allem Sloane, ihre Schwester und RJ — doch gestört hat mich, dass ausnahmslos alle männlichen Figuren wahnsinnig besitzergreifend waren. Diese toxische Männlichkeit mag ich gar nicht; meiner Meinung nach hätte damit gesparrt werden können. 

Dafür mochte ich Sloanes toughe Art und die einfühlsame Persönlichkeit ihrer Schwester Casey sehr. Besonders letztere wurde immer wieder stark unterschätzt, dabei ist sie ein wahnsinnig schlaues Mädchen. Über Casey hätte ich gerne noch mehr Kapitel gehabt! 

Was die Spannung angeht, so kann ich sagen, dass Elle Kennedy es überaus erfolgreich gemeistert hat, den Spannungsbogen durchgehend straff zu halten. An der Sandover Prep ist immer etwas los; ständig gibt es Drama, dazu noch die privaten Angelegenheiten und Streitereien in der Familie — langweilig wurde das Lesen auf jeden Fall nicht! 

Auch die Tatsache, dass die Kapitel aus mehreren Perspektiven erzählt werden, hat dazu beigetragen, dass die Geschichte so spannend ist. Man erfährt so mehr über die unterschiedlichen Charaktere und die Ereignisse werden aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Zudem hat es Elle Kennedy durch diese Methode geschafft, ein Gemeinschaftsgefühl zu kreieren, was natürlich perfekt zu einer Internatsgeschichte passt. Das hat mir gut gefallen! 

Was mir dafür wieder nicht so gut gefallen hat, ist, dass die Geschichte auf mich sehr oberflächig wirkte. Große Emotionen haben mich nicht erreicht und generell erschienen mir die Figuren nicht so tiefgründig. Auch das ständige Party-machen etc. hat diesen Eindruck verstärkt.

Fazit: Es gibt einige Dinge, die ich an Band 1 von „Sandover Prep“ mochte — aber auch Dinge, die mir gar nicht gefallen haben. Wenn jemand Interesse an den Werken der Autorin hat, so empfehle ich lieber andere Bücher. Dennoch ein nettes Buch für Zwischendurch; ich vergebe drei Sterne.