Rezension

Starker Start, dann nachlassend

Sandover Prep - Der Außenseiter -

Sandover Prep - Der Außenseiter
von Elle Kennedy

Bewertet mit 3 Sternen

RJ und Fennelly, zwei Typen aus völlig verschiedenen Verhältnissen, werden Stiefbrüder. Auf der Hochzeit sehen die zwei Jungs sich das erste Mal und diese Gespräche sind wirklich lustig. Beide wollen überall sein, nur nicht dort. Nun gehen sie bald auch an die gleiche Schule. Die Sandover Prep. Dort landen die ganzen Schüler, die bereits etwas verbrochen haben. Fenn ist dort schon Schüler und hat auch seine Freundesgruppe. RJ ist eher ein Außenseiter, passend zum Titel, weil er schon zu oft die Schulen wechseln musste. Auch er hält sich nicht wirklich an Regeln und hackt sich gerne in die verschiedensten Systeme. Das fand ich cool.

Es gibt verschiedene Sichten in diesem Buch, was ich gar nicht erwartet hätte. Nicht nur von Sloane und RJ, sondern auch noch von Fenn, Lawson und Silas. Das fand ich wirklich spannend. Weil jeder seine eigene Geschichte mitgebracht hat. Die Hauptstory dreht sich natürlich um RJ und Sloane.

Sloane ist die große Schwester von Casey und Tochter des Direktors. Damit für die Typen tabu, denn ihr Vater ist total übervorsichtig. Dennoch ist Sloane nicht unerfahren. Als sie das erste Mal auf RJ trifft, ist sie ziemlich direkt und will ihn verscheuchen, weil er auf verbotenem Grund ist. Hat mir gefallen. Die Entwicklung ihrer Beziehung dann aber gar nicht mehr so. RJ ist vom ersten Moment an sehr fasziniert von Sloane und ist hartnäckig hinter ihr her. Da habe ich überhaupt keine Gefühle gespürt. Bei ihr sowieso nicht. Sie ist so widersprüchlich und unglaublich zickig und arrogant. Das ist mir sehr auf die Nerven gegangen. Ich habe überhaupt keinen Zugang zu ihr gefunden. Dafür habe ich aber RJs Entwicklung sehr gerne verfolgt. Denn er hat wirklich eine riesige mitgemacht. Von einem Typen, der immer alleine ist und dem alles gleichgültig scheint, zu einem, der für seine Liebsten kämpft. Total klasse. Diese Entwicklung hat lange gedauert, habe ich ihm aber komplett abgenommen. Am schönsten fand ich die Annäherung mit ihm und Fenn. RJ ist generell ein Charakter, der mir einfach gefallen hat. Schlagfertig, immer ein Spruch auf den Lippen und zu Beginn gleichgültig. Aber mich hatte er von der ersten Sekunde. Deswegen fand ich es so schön, als er langsam auftaute.

Fenn ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter. Er hat sich von Anfang an bemüht, eine Beziehung zu RJ aufzubauen. Zwar war zu Beginn eher aus egoistischen Gründen, aber immerhin. Neben seinem Stiefbruder ging es in seiner Sicht oft um Casey. Eine Freundin von ihm, die aber eben auch Tochter des Direktors und damit tabu für ihn ist. Außerdem hatte Casey einen schlimmen Unfall, weswegen sie es sowieso nicht so leicht hat. Die Sicht von Lawson war anders. Definitiv anders. Aber mir hat es ganz gut gefallen. Was er so getan hat, war moralisch und ethisch vielleicht nicht ganz so richtig, aber okay. War trotzdem interessant. Es konnte mich unterhalten. Im Gegensatz zu Silas Sicht. Auch zu ihm habe ich keinen Zugang gefunden. Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll. Aber wer weiß, was im nächsten Band da auf uns wartet.

Im Großen und Ganzen war das Buch voller intimer Szenen, sowohl explizite als auch ständige Gespräche. Es war mir zum Ende echt zu viel davon. Da hätte man paar Seiten sparen und sich lieber auf die Handlung konzentrieren können. Auch ein großes Drama, was hier von Anfang an benannt wurde, macht zum einen keinen richtigen Sinn und zum anderen war es dann am Ende viel zu einfach gelöst. Da habe ich mehr erwartet.

 

Fazit:

Das ist ein Buch, das mich anfangs sehr begeistern konnte, aber im Laufe des Lesens leider verloren hat. Wirklich schade. RJ fand ich absolut klasse, ihn und seine Entwicklung habe ich sehr gerne mitverfolgt. Leider war Sloane das Gegenteil. Sie hat mich nur genervt mit ihrer widersprüchlichen Art. Die anderen Sichten mit ihren eigenen Geschichten fand ich aber ebenfalls interessant.

3/5 Sterne