Rezension

nicht ganz das, was ich erwartet hatte, dennoch unterhaltsam

Die blutroten Schuhe
von Alana Falk

Bewertet mit 3.5 Sternen

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Klappentext 
"Ballett ist ihr Leben. 
Zielstrebig arbeitet die junge Tänzerin Kati daran, sich zur Primaballerina zu vervollkommnen. Dafür trägt sie die blutroten Ballettschuhe, die ihr auf fast magische Weise zu helfen scheinen, das Beste aus sich herauszuholen. Dafür schindet sie sich, dafür verausgabt sie sich, dafür gibt sie vieles andere in ihrem Leben auf.Doch wenn dein Traum dir jedes Opfer wert ist, wenn du dafür sogar deine Seele hingeben würdest, wer schützt dich dann vor dir selbst?Zum Glück gibt es den charmanten Pianisten Cristan, der Kati versteht und sie unterstützt.Was sie allerdings nicht weiß: Cristan arbeitet für den Teufel!" 

Quelle: Machandel Verlag
Erster Satz 
"Lange Zeit glaubte ich, dass mit mir etwas nicht stimmte." 
aus "Die blutroten Schuhe" von Alana Falk, Machandel Verlag, S. 5
Meinung 
Die Geschichte wird aus  zwei Perspektiven erzählt: Cristans und Katis. Das Mädchen ist eine sehr begabte und leidenschaftliche Tänzerin, nur irgendwie fehlt ihr das gewisse Etwas, die Emotion, um ihre Rollen perfekt zu tanzen. Bis Cristan, der für den Teufel arbeitet, ihr in einem Ballettgeschäft die roten Schuhe andreht. Denn durch diese verzauberten Schuhe will er die Seele der jungen Kati dem Teufel bereit stellen. Doch alles kommt anders als geplant.
Der  Aufbau des Buches ist etwas ungewöhnlich, denn die Kapitel werden in Jahren angegeben und man muss sich erst einmal zurechtfinden. Man springt nämlich tatsächlich ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit und auch noch den zwei Perspektiven hin und her. Das ist ein wenig anstrengend, hat aber seinen Sinn, den ich jetzt natürlich nicht verraten werde.
Alana Falks  Schreibstil macht das Lesen jedoch wieder leichter, da sie in sehr kurzen und flüssigen Sätzen schreibt. Dadurch fliegt man nur so durch die Seiten, weil es kaum große Ausschmückungen gibt, sondern sich auf die Handlung konzentriert wird. Ein paar Details und Beschreibungen hätten meiner Meinung aber nicht geschadet.
"Die blutroten Schuhe" ist eine Adaption des Märchens "Die roten Schuhe" von Hans Christian Andersen. Die  Idee hat mir total gut gefallen und die Story selbst war auch stellenweise richtig spannend. Auch konnte ich das Märchen in seinen Grundzügen noch gut erkennen. Doch leider wurden meine Erwartungen an das Werk nicht ganz erfüllt.
Ich hatte erwartet, dass das Leben der Tänzerin und ihr Drumherum detaillierter beschrieben werden und, dass die Beziehungen und die Interaktionen zwischen den Protagonisten enger verflochten sind. Eigentlich wollte ich hinabtauchen in die Welt des Balletts mit einem märchenhaften und spannendem Kontext. Das ist mir aber nur zum Teil gelungen, da alles irgendwie zu kurz und oberflächlich war.
Zum  Ende hin hat die Geschichte aber eine starke  Steigerung gemacht. Sowohl in den Emotionen, die bei mir rüber gekommen, als auch in der Spannung. Die letzten 50 Seiten konnten mich wirklich sehr überzeugen. Zum Rest konnte sich bei mir leider kein richtiges "feeling" einstellen.
Fazit 

3,5/5 Eulen 
"Die blutroten Schuhe" von Alana Falk konnte mich nicht ganz so überzeugen, wie ich es mir erhofft hatte. Leider ist mir der Zugang zur Geschichte und den Figuren nicht ganz gelungen, obwohl mir die letzten 50 Seiten dann doch noch richtig gut gefallen haben. Ich hatte eine tiefgehende, detaillierte, märchenhafte Geschichte über Ballett gewünscht und bekam ein kurzweiliges Lese"häppchen". Ich kann dieses Buch aber an alle Tanz- und Märchenliebhaber, die Lust auf eine schnelle Lektüre für Zwischendurch haben, bedenkenlos empfehlen!