Rezension

Wunderbare Märchenadaption, die jedes Tänzerherz höher schlagen lässt

Die blutroten Schuhe
von Alana Falk

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe:
Katis ganzes Leben besteht nur aus Ballett. Dennoch scheint ihr die „wirkliche Leidenschaft zum Tanzen“ zu fehlen. Cristan ist ein Seelenfänger und der Handlanger des Teufels, er erkennt die sehnlichsten Wünsche der Menschen und nutzt diese für seine Machenschaften aus. So fertigt er rote Satinschuhe für Kati an, die ihren sehnlichsten Wunsch zum Vorschein bringen sollen. Und tatsächlich erst nachdem sie im Besitz der neuen, magischen, roten Satinschuhe ist, wächst in ihr der Wunsch Primaballerina zu werden und aus der lieben, kleinen Kati wird eine gefühlskalte, junge Frau, die bereit ist alles für ihren größten Wunsch aufs Spiel zu setzen. Sogar ihre Seele dem Teufel zu opfern, oder etwa doch nicht? 

Meine Meinung:
„Die blutroten Schuhe“ von Alana Falk erinnert an eine moderne Version von Hans Christian Andersons  Märchen „Die roten Schuhe“.  Die Autorin erschafft eine faszinierende Ballettgeschichte mit teuflischem Beistand und hat mich sofort magisch in ihren Bann gezogen.
Auch schildert sie sehr schön „die Leidenschaft zum Tanzen“, sowie die „Willensstärke und das Durchhaltevermögen“, ebenso unvermittelt beschreibt sie den an Ballettakademien herrschenden „Leistungsdruck und Konkurrenzkampf“. Dabei fallen auch einige fachkundige Begriffe, diese jedoch nicht die Überhand gewinnen, sondern die Szenen liebevoll unterstreichen.
Der Schreibstil ist locker und leicht verständlich und so sollten auch Nicht-Tänzer ihre Freude an dem Buch finden. Die Erzählperspektive wird dabei abwechselnd einmal aus der Sicht von Kati und einmal aus der Sicht von Cristan in der Ich-Form geschildert. Zudem bezieht sie sich auf einen Zeitraum von sieben Jahren und macht einzelne Zeitsprünge, diese der Geschichte jedoch eine gesonderte Spannung verleihen.
Kati ist ein liebes, nettes, unschuldiges Mädchen von 15 Jahren, deren ganzes Leben sich um Ballett dreht. Allerdings scheint ihr die „wirkliche Leidenschaft“ dazu zu fehlen. Andererseits ist sie jedoch auch sehr ehrgeizig und bereit alles für ihren großen Traum Primaballerina zu werden aufs Spiel zu setzten. So entwickelt sie sich im Verlauf der Geschichte dank dem Bann der roten Satinschuhe immer mehr zu einer gefühlslosen, kalten Person, die alles und jeden von sich schiebt um sich dem Wahn des Erfolges voll und ganz hinzugeben und bis zur völligen Erschöpfung zu trainieren.
Cristan ist ein interessanter Charakter. Er ist der Handlanger des Teufels und ein Seelenfänger. Seine Aufgabe ist es die sehnlichsten Wünsche eines Menschen im Inneren zu erkennen und bis zum Äußersten hervorzuheben, so dass sie bereit sind ihre Seele dem Teufel zu opfern. Demnach ist er zu Beginn hartnäckig an Kati dran, dass sie die roten Satinschuhe, diese mit einem Bann belegt sind, unbedingt trägt. Nach und nach durchlebt aber auch er einen Wandel und er fängt an mehr in Kati zu sehen und nun versucht er mit aller Macht zu verhindern, dass sie die Schuhe trägt und die beiden geraten öfter aneinander.
Aber auch die Nebencharaktere, Yucki, Katis beste Freundin, ihre Mutter oder David, ihr Ballettlehrer spielen eine große Rolle und sind alle liebevoll beschrieben. Sie wirken sehr authentisch, da sie alle ihre Stärken und Schwächen haben.
Das Ende des Romans mag vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein, da ich jedoch nicht zu viel verraten möchte sage ich nur, dass ich es jedoch sehr passend fand.

Fazit:
„Die blutroten Schuhe“ von Alana Falk ist eine wunderbare Märchenadaption, die jedes Tänzerherz höher schlagen lässt. Ein kurzweiliges Lesevergnügen über die Leidenschaft des Tanzes, aber auch die Schattenseiten des harten Leistungsdruck und des Konkurrenzkampfes. Eine absolute Leseempfehlung!