Rezension

Nicht ganz so märchenhaft wie erwartet

Mein Herz zwischen den Zeilen - Jodi Picoult, Samantha van Leer

Mein Herz zwischen den Zeilen
von Jodi Picoult Samantha van Leer

Äußeres Erscheinungsbild:
Das Cover finde ich richtig schön. Es ist aufgebaut wie eine Spielkarte und zu sehen sind das Mädchen als Prinzessin verkleidet und ein Junge. Doch es gibt noch viel mehr zu sehen: eine Explosion aus der folgendes herauszukommen scheint > Illustrationen, die so auch im Buch vorkommen und Buchstaben, die herauszufallen scheinen.
Der Titel ist auch sehr schön. So heißt nämlich das Märchen in dem Buch.
Die ganze Aufmachung von dem Buch finde ich toll. Drinne findet man wunderschöne Bilder und Illustrationen, die zum Text passen.

Eigene Meinung:
Ich liebe Märchen. Schon seit ich ein kleines Mädchen war. Umso interessanter fand ich die Idee, dass Märchenfiguren ein Eigenleben haben und es sogar satt haben den Menschen ständig das Gleiche auf die Nase zu binden.

Das größte Manko des Buches ist eindeutig die Handlung. Diese ist ziemlich langatmig und außer, dass Delilah versucht ihren Traumprinzen Oliver aus dem Buch zu bekommen, passiert auch nicht viel. Ich hätte mir gerne mehr Vielseitigkeit gewünscht. Da konnte auch der Erzählwechsel zwischen Delilah und Oliver und dem Märchen ansich nicht mehr viel herausreißen.

Delilah als Prota fand ich ganz gut. Sie ist sehr verträumt und eigentlich genauso wie wir Bücherwürmer. Da passiert es halt auch schon mal, dass sie ihr Herz an eine Figur aus ihrem Lieblingsbuch verliert. Wem von uns Lesern ist das nicht auch schon mal passiert? Ihre Reaktion auf die Tatsache, dass Oliver ein Eigenleben hat fand ich allerdings etwas naiv.
Ich finde es gut, dass Oliver nicht der typische Märchenprinz ist und eigentlich ein Angsthase ist. Leider ist er aber auch etwas Ich-bezogen.
Nebenfiguren wie der verzauberte beste Freund oder das Pferd ohne Selbstwertgefühl fand ich unterhaltend.

Die Liebesbeziehung zwischen Delilah und Oliver fand ich etwas unglaubwürdig, auch wenn es schon süß zu sehen war, wie Delilah versucht ihn aus dem Buch zu kriegen: Oliver als "Jungfrau" in Nöten.

Das Ende kam mir zu schnell. Dafür, dass Delilah und Oliver vorher viel zu viel versucht haben, war mir das dann doch zu viel. Naja, die Lösung des Problems war mir einfach etwas zu abgehoben.

Fazit:
Eine wunderschöne Aufmachung, innen und außen. So viel Herzblut steckt in der Aufmachung, leider habe ich eben dieses in der Geschichte etwas vermisst. Eine wundervolle verträumte Idee, die mir jedoch viel zu langatmig umgesetzt worden ist und der das gewisse Etwas fehlt.