Rezension

Nicht schlecht, aber sehr ausbaufähig

Kälte - Michael Northrop

Kälte
von Michael Northrop

Die Thematik des Buches und die Idee fand ich wirklich interessant und auch das Cover hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Der Einstieg fiel mir allerdings wirklich nicht leicht, dies lag insbesondere an dem jugendlichen Sprachstil. Dieser passte zwar zu dem Protagonisten und den anderen Personen, da diese alle Jugendliche waren, aber manche Ausdrucksweisen und Formulierungen fand ich einfach zu gezwungen und übertrieben. Für mich kam das eher so an als solle der Leser unbedingt merken das es sich hier um Jugendliche handelt, dies fand ich aber eher störend. Richtig gestört hat es mich besonders am Anfang, später hatte ich mich daran gewöhnt. 
 
Der Erzählstil hat mir aber wieder sehr gut gefallen. Der Protagonist Scotty erzählt uns rückblickend das erlebte und schildert uns seine Gedanken und Eindrücke in den Momenten. Mit Scotty an sich und auch mit den anderen Personen bin ich aber nicht wirklich warm geworden. Es war interessant zu lesen was passiert und wie sie sich verhalten, aber mehr eben auch nicht. Ich konnte nicht wirklich mit ihnen mitfiebern, selbst wenn es mal dramatisch wurde.
 
Dennoch fand ich, dass die Umgebung und die Gegebenheiten gut beschrieben wurden, besonders die Kälte, ich konnte sie förmlich beim Lesen spüren. Insgesamt fand ich, dass die Handlung und die Geschichte an sich realistisch dar gestellt wurde, ich kann mir vorstellen das die Geschichte sich hätte in Wahrheit so abspielen können. Dann gab es aber leider auch wieder Stellen, die ich völlig überflüssig fand und ich mir absolut nicht vorstellen konnte, dass ich mich als Jugendlicher oder auch andere in solch einer Situation sich so verhalten würden. Man muss sich vorstellen das man in einer Schule unter Schneemassen eingeschlossen ist, da muss einen doch klar sein das man dort nicht so schnell raus kommt. Das einzige worum sich aber unser Protagonist Sorgen macht, ist ein Pickel in seinem Gesicht, weil sein Schwarm auch mit eingeschlossen ist. Ich für meinen Teil fand das völlig überflüssig darauf einzugehen, dies war auch leider nicht die einzige Stelle an der ich das so empfand.
 
 Auch die Spannung habe ich größtenteils vermisst. Die Geschichte plätscherte meistens nur so dahin, auch wenn die eigentliche Handlung gleich von Beginn an los geht. Es war zwar trotzdem unterhaltsam zu lesen was passiert, aber die richtige Spannung, so dass man kaum abwarten kann was als nächstes passiert, habe ich die meiste Zeit vergeblich gesucht. Erst als sich das Buch dem Ende neigt, wird es spannend.
An sich fand ich das Thema und die Handlung unterhaltsam, aber die Geschichte wäre definitiv noch ausbaufähig gewesen und hätte auch Potenzial dafür geboten. Für zwischen durch ist das Buch ganz nett, aber mehr auch leider nicht.