Rezension

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okay

Wer ist Mr Satoshi? - Jonathan Lee

Wer ist Mr Satoshi?
von Jonathan Lee

Bewertet mit 3 Sternen

Jonathan Lee – Wer ist Mr. Satoshi

 

Robert Fossick sieht seine Mutter auf der Terrasse stürzen und kann ihr nicht helfen. Wenige Minuten später ist sie Tod. Immer wieder geht er in Gedanken das letzte Gespräch mit seiner demenzkranken Mutter durch, die einen Schuhkarton auf dem Fernseher gestellt hat. Dieses Paket ist für Mr. Satoshi und er soll das ungewöhnliche Paket unbedingt bekommen. Was Foss als Hirngespinst seiner Mutter sieht, entwickelt sich als eine Wahrheit aus ihrer Vergangenheit. Die beste Freundin ihrer Mutter, Freddie, erzählt Foss, dass es Mr. Satoshi wirklich gibt. Er war aber kein Japaner, sondern Brite und die große Liebe seiner Mutter. Es gab einige Briefe, denn Mr. Satoshi hat tatsächlich in Japan für seinen Onkel gearbeitet. Um den Wunsch seiner Mutter nach zu kommen, muss der tablettenabhängige, von Panikattacken geplagte Journalist über seinen Schatten springen, und die Suche aufnehmen. Doch er wird nicht nur die Vergangenheit über seine Mutter in Erfahrung bringen, auch seine eigene Vergangenheit bekommt eine ganz neue Wendung.

 

Der Roman ist flüssig, komplex, beklemmend, bedrückend, spannend, düster, ausführlich, etwas langatmig und fesselnd geschrieben. Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.

Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, auch wenn ich mir teils weniger lange Ausführungen gewünscht hätte.

Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der Hauptperson Foss rein versetzen, der mir sympathisch, aber distanziert und gut ausgearbeitet erschien. Man verspürt eine gewisse Nähe zu ihm. Seine Macken machen ihn menschlich und glaubhaft. Auch die weiteren Charaktere waren mir sympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.

Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

 

Das Cover ist ansprechend gestaltet. Die fehlenden Farben geben dem Cover einen besonderen Charme. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

 

Dies ist ein guter, solider Roman, doch mir persönlich fehlte das gewisse Etwas, was sicherlich daran liegt, dass es teilweise Rückblenden ins Jahr 1946 gegeben hat, viel über Krieg geschrieben und nicht mein Genre ist. Die Chemie zwischen dem Buch und mir hat nicht ganz gepasst, aber das ist etwas rein persönliches.

 

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3 Sterne.