Rezension

Paris ist immer einen Roman wert

Rendezvous im Café de Flore - Caroline Bernard

Rendezvous im Café de Flore
von Caroline Bernard

Bewertet mit 3 Sternen

"Rendezvous im Café de Flor" ist ein leichter Roman, nichts großartiges, aber man spürt Paris wieder unter seinen (geistigen) Füßen. (Gibt es geistige Füße? Sozusagen, ja).

Romane, in denen Paris eine Rolle spielt, werden immer wieder gerne gelesen. Diesen Umstand machen sich viele Autoren zunutze, so auch Caroline Bernard.

Mit einigen gängigen Zutaten bewaffnet, dem Flair von Paris, der Künstlerszene in den 30er Jahren, Picasso hat einen Kurzauftritt, einem Geheimnis um ein Bild, Eheproblemen eines modernen Vorortpaares (von Paris aus gesehen ist alles irgendwie ein Vorort), l’amour und la vie en rose, schrieb sie einen leichten Unterhaltungsroman, in den sie jedoch immer wieder auch Informationen über das Leben der Bohemien in den 30er Jahren einfliessen läßt und die eine und die andere Problematik thematisiert, z.B. dass das Leben der Frauen früher nicht so einfach war. Ja, das haben wir schon gewusst … .

Ganz ohne Füllwort-Phrasen zu benutzen kommt die Autorin nicht durch das Buch, doch die liebevollen, exakten Beschreibungen von Paris machen das Buch schon einmal atmosphärisch, die zwei Zeitebenen ihrer Protagonistinnen Vianne und Lilli Marlene hat die Autorin mit dem Zulaufen auf das geheimnisvolle Gemälde ganz geschickt verbunden, ihre historische Figur reicht bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges hinein, so wird das spielerische Element des Romans immer wieder mit Historie untermalt.

Eigentlich sind die Protagonisten sämtlichst viel zu plakativ, um irgendeine der aufgegriffenen Themen vertiefend zu behandeln, aber das will der Roman ja auch gar nicht, darauf erhebt er keinen Anspruch.

Fazit: Es handelt sich um einen leichten Liebesroman, der mit historischen Fakten spielt und Paris nah heranzoomt.

Kategorie: Leichte Muse
Aufbauverlag, 2016

Kommentare

Steve Kaminski kommentierte am 04. Januar 2017 um 08:51

Schön geschriebene Rezension. Vor allem die geistigen Füße gefallen mir!