Rezension

Reisen bildet und ist immer gut.

Überleben ist ein guter Anfang - Andrea Ulmer

Überleben ist ein guter Anfang
von Andrea Ulmer

Bewertet mit 3 Sternen

Ein weiteres "Krebsbuch", allerdings ein bisschen anders. Beruhend auf dem Erleben ihrer Mutter, versucht die Autorin einen authentischen Roman über das Leben mit der heimtückischen Krankheit. Mir hat der Tonfall des Romans gefallen; anderes ist nicht so gelungen.

Eine Selbsthilfegruppe krebskranker Frauen machen zusammen eine Art Weltreise. Am Ende ist nicht alles gut, aber es war besser als sich nur zu bemitleiden und aufs Sterben zu warten.

Die Idee und auch teilweise die Umsetzung haben mir gut gefallen. Die Protagonisten/innen kommen allerdings manchmal ein wenig dumb oder naiv oder weltfremd daher, mir fehlen ein bisschen die Worte dafür, denn selbst eine Bäuerin kennt sehr wohl den Unterschied zwischen Indien und Indianer und es ist schwer zu vermitteln, dass jemand, der an Krebs erkrankt ist, sich Sorgen darüber macht, ob sich seine Familie in dessen Abwesenheit gesund ernährt.

Dennoch! Die Stippvisite durch fünf Länder hat durchaus was und selbst, wenn die Figuren sehr einfach gestrickt sind, ist da immer wieder sehr viel Charme in diese Reise geschrieben.

Die Protagonisten/innen hätten natürlich mehr Niveau haben können und reiseführerhafte Belehrungen sind langweilig, doch die Idee einer gemeinsamen Reise finde ich nach wie vor gut.

Fazit: Durchaus unterhaltsam, weder beschönigend noch larmoyant.

Kategorie: Leichte Muse,
Verlag: List in der Verlagsgruppe Ullstein, 2017