Rezension

Rezepte und Geschichten eines Schiffskochs

Staats' Geheimnisse - Stephan Staats, Martin Lagoda

Staats' Geheimnisse
von Stephan Staats Martin Lagoda

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: „Eine Menge Menschen dürften Stephan Staats um seinen exklusiven Job beneiden: Er fährt seit vielen Jahren auf den luxuriösen Hochseejachten der reichsten Menschen dieser Erde über die Weltmeere und bekocht seine Dienstherren mit allem, wonach ihnen gelüstet. Doch die Arbeit als Chefkoch an Bord – oft monatelang ohne Auszeit und das meist bei einem 20-Stunden-Tag – ist nicht nur anspruchsvoll und anstrengend. Sie ist abenteuerlich, bisweilen bizarr und manchmal sogar lebensbedrohlich. Und während einem bei den Rezepten das Wasser im Munde zusammenläuft, bleibt einem beim Lesen der wahren Erlebnisse oft genug die Spucke weg. Zum ersten Mal erzählt der im Bergischen Land geborene und in Neuseeland lebende Koch in der Öffentlichkeit von seinen Erlebnissen und wie es wirklich auf diesen Schiffen zugeht. Dazu verrät er seine Rezepte aus den Ländern rund ums Mittelmeer, so wie er sie für Ölscheichs, russische Oligarchen, Musiker, Hollywood-Regisseure und -Schauspieler sowie Wirtschaftsmagnaten gekocht hat – landestypisch, aber immer mit dem besonderen Kick.“

In dem Kochbuch „Staats' Geheimnisse: Mediterrane Küche“ von Stephan Staats finden sich auf insgesamt 288 Seiten weit über 100 Rezeptideen, die sich alle am Ende in einem alphabetischen Index wiederfinden, sich zunächst aber in folgende sieben Kapitel bzw. Gebiete aufteilen:

  • Frankreich, Monaco
  • Spanien, Portugal, Balearen, Kanaren
  • Italien, Korsika, Sardinien, Malta
  • Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien
  • Griechenland, Türkei, Zypern
  • Ägypten, Lybien, Marokko, Algerien, Tunesien
  • Israel, Gazastreifen, Syrien, Libanon

Hält man das Buch in den Händen, ist man wohl zunächst ein wenig von dem doch recht stattlichen Gewicht überrascht, denn das Werk ist wirklich groß und dick. Das Format habe ich persönlich als ein wenig unhandlich empfunden, es wirkt aber schon irgendwie imposant. Dieser Eindruck wird auch noch von dem mit so viel Liebe zum Detail gestalteten Umschlag bestätigt. Sowohl in optischer als auch in haptischer Hinsicht ist das Hardcover wirklich sehr schön geworden, wobei jedenfalls das eingearbeitete Lesebändchen seinen Beitrag zur praktischen Handhabung leistet.

Aber auch das innere des Buches ist schon optisch ein echtes Highlight. Zu Beginn eines jeden Kapitels ist die Region, die thematisiert werden soll, mitsamt der jeweiligen Häfen abgebildet. Sodann enthalten die Kapitel neben kulinarischen Köstlichkeiten aber eben auch diverse Geschichten aus dem (Berufs-)Leben des Autors, die auf mich schon fast zu extrem wirkten, um wahr zu sein – unterhaltsam zu lesen, sind sie aber allemal.

Die Rezepte selbst sind übersichtlich und gut erklärt. Jedes Rezept, deren genaues Herkunftsland in der oberen Ecke angemerkt ist, ist äußerst ansprechend bebildert, so dass einem schon beim bloßen Durchblättern das Wasser im Munde zusammenläuft. Auch hier merkt man wieder die besondere Liebe zum Detail, denn jedes Rezept wird individuell mit einem kurzen Text vorgestellt bzw. erklärt.

Die Kochanweisungen beinhalten zwar keine Absätze oder dergleichen, dafür sind die jeweils zum Einsatz kommenden Zutaten darin zumindest fettgedruckt, was das Nachkochen zumindest ein wenig vereinfacht. Besonders gut hat mir gefallen, dass hier nicht nur die Netto-Zubereitungszeit, sondern auch die jeweils benötigte Gesamtzeit angegeben ist, was bei der Planung äußerst hilfreich ist. Meinen persönlichen Geschmack konnten die Rezepte leider zum Großteil nicht treffen, aber nichtsdestotrotz ist das Buch allein schon beim Durchblättern ein echter Augenschmaus.

Fazit: optisch und inhaltlich ein wahres Highlight im Kochbuch-Regal!