Rezension

Sehr guter Einstieg in eine neue Thriller-Reihe

Der Orchideenmörder: Schweden-Thriller -

Der Orchideenmörder: Schweden-Thriller
von Dany R. Wood

Bewertet mit 5 Sternen

Influencerin Cecilia will mit ihren Freundinnen Sofia und Esra in einem kleinen Ferienhaus in Ed in der beliebten Urlaubsregion Dalsland in Schweden ihren Junggesellinnenabschied feiern. Nach einem Streit ist Sofia plötzlich verschwunden. Ein Psychopath, der auch endlich einmal eine Freundin haben will und der Sofia für Cecilia hält, die er über Instagram „kennt“, hat sie entführt und hält sie auf Anraten seines „Vertrauten“ und einzigen Freundes gefangen, bis sie sich an ihn „gewöhnt“ hat.

Monica Sandström und ihr Kollege Ole Henriksson vom Polizeirevier Uddevalla in der Provinz Västra Götalands Län kümmern sich aber erst mal um den Fall der Studentin Maria Lundberg, 20, die nackt mit einer Orchideenblüte hinterm Ohr und bestialisch abgestochen gefunden wird. Als bald darauf eine ebenso dekorierte ermordete Frau gefunden wird, scheint klar, dass hier ein Serientäter sein Unwesen treibt. Ist dem auch Sofia zum Opfer gefallen?

Im 10. Jahr ist dies das 12. Buch aus der Feder von Dany R. Wood mit dem er mich das erste mal mitnimmt in die Ferienregion Dalsland in Schweden und sich in dieser herrlichen Landschaft an einem Thriller versucht. Und nachdem ich das Buch nun gelesen habe, muss ich sagen: Dany R. Wood kann nicht nur humorvolle Krimis schreiben, er kann auch diesen kaltblütigen und psychisch angehauchten Thriller. Davon hätte ich gerne mehr.

Die Geschichte selbst basiert auf zwei Säulen. Einerseits auf der dauernden Sozial-Media-Präsenz vor allem junger Mädchen und Frauen, andererseits auf dem Verlangen nach Freundschaft und Liebe.

Die Menschen, die ich hier kennenlerne, wie die taffe und resolute Kriminalkommissarin Monica Sandström, deren Mann Gustav bei einer Angelfahrt verschwunden ist; ihren Partner KHK Ole Henriksson, ein echtes Sahneschnittchen, den ich schon bei seinem Praktikum in Hirschweiler im Saarland kennenlernen durfte; Polizeiassistent und IT-Genie Kamal, der indische Jungster in der Ermittlertruppe, der sich sein Büro mit Sekretärin Ulla teilen muss oder Revierleiter Pontus Dahlberg, der mir ab dem ersten Kennenlernen unsympathisch ist; oder auch Philip Pettersson, Björn Martinsson, Marktleiter Lasse Holmgreen und der Junge für alles in der Ferienanlage Victor Blom – alle sind mit den ihnen eigenen Kennzeichen sehr gut vorstellbar beschrieben. Mein Kopfkino hat hier mal wieder Höchstleistungen vollbracht und mich dauernd mit neuen Bildern gefüttert.

Dany R. Wood´s Schreibstil ist leicht und locker. Erzählt wird einerseits aus der Sicht des Täters, andererseits aus der des Opfers. Auch die Ermittler kommen immer wieder zu Wort. Diese Erzählweise macht die Geschichte sehr schnell und spannend, wozu auch unvorhersehbare Wendungen noch beitragen. Mein Bauchgefühl hatte zwar schnell einen Täter ermittelt, doch konnte ich nicht glauben, welche kranken Hirne hier ausrasten und sich festgesetzt haben.

Dany R. Wood hat mich gefesselt, mir Gänsehaut über die Arme laufen lassen, mich von seiner Geschichte überzeugt und mich vor allem sehr gut unterhalten. Dem letzten Cliffhanger entnehme ich, dass es weitergehen wird mit Sundström und Henriksson und darauf freue ich mich schon jetzt.