Rezension

Sehr toll & beeindruckend - lesen!!! :)

Gute Geister - Kathryn Stockett

Gute Geister
von Kathryn Stockett

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser Roman, der bereits sehr erfolgreich verfilmt wurde, ist etwas sehr besonderes. Auf extrem liebevolle Art und Weise erzählt Kathryn Stocket eine Geschichte aus der Zeit der beginnenden Bürgerrechtsbewegung zu Anfang der 1960er Jahre, die in einem kleinen Ort in den Vereinigten Staaten Amerikas - Jackson/Mississippi - spielt. Teilweise werden hier eigene Erlebnisse und Erfahrungen aus der Kindheit der Autorin verarbeitet.

In einer wunderbaren Schreibweise, die sehr flüssig und gut verständlich ist, berichtet die Autorin aus der Sicht dreier bemerkenswerter Frauen. Die Erzählform ist durchweg die „Ich“-Perspektive, bei jeder der drei Frauen. Was hier im ersten Moment verwirrend klingt, ist aber durch den Aufbau des Buches perfekt gelöst. Die einzelnen Kapitel sind jeweils überschrieben mit dem Namen der Frau, die nun erzählen wird. Die Erzählweise ist jeweils an die erzählende Person angepasst, was bspw. den Ausdruck (Slang) betrifft. Das alles hat mir sehr gut gefallen.

Zu Beginn der 1960er Jahre, als Rassentrennung und Frauenemanzipation ein großes Thema waren, ist diese Geschichte nun angesiedelt. Fast jeder weiße Haushalt in Jackson/Mississippi hatte seit Generationen eine farbige Hausangestellte, farbige Gärtner, Farmarbeiter... Aibileen und Minny sind zwei dieser Hausangestellten und gleichzeitig zwei der Frauen, die im Buch „Gute Geister“ erzählen. Eugenia „Skeeter“ Phelham ist die dritte erzählende Frau und Tochter in einem der „weißen“ Haushalte. Sie hat im Gegensatz zu den meisten weißen Frauen des Ortes studiert und möchte Journalistin oder Schriftstellerin werden. Um einen Fuß in diesem, männerdominierenden Berufsfeld zu fassen, beginnt sie, Kolumnen für die ansässige Zeitung zu schreiben – über das Putzen. Selbst keinerlei Erfahrung, ist sie auf die Hilfe der Hausangestellten angewiesen und wendet sich somit an Aibileen, die Haushaltshilfe ihrer Freundin, die ihr helfen „darf“. Schnell erkennt Skeeter, wie ihre Freundinnen mit ihren Angestellten umgehen, welches Gedankengut sie hegen.  Sie ist verwirrt und auch schockiert, denn selbst hat sie in ihrem Elternhaus solche negativen Erlebnisse nicht wahrgenommen. In ihr wächst die Idee zu einem Buch aus der Sicht dieser Hausangestellten. Eine in der damaligen Zeit äußerst gefährliche Angelegenheit für alle Beteiligten kommt sehr langsam und vorsichtig ins Rollen.

Fazit: Diese außergewöhnliche Geschichte aus der Sicht dreier unterschiedlicher Frauen zu Beginn der 1960er Jahre in Jackson/Mississippi hat mich mitgerissen, aufgerüttelt und zutiefst berührt. Kathryn Stocket schreibt unglaublich einfühlsam und fließend, gibt ihren Protagonisten – auch den Nebenfiguren, wie bspw. Miss Hilly oder Miss Celia – unglaublich viel Raum und Zeit zur Entfaltung und verleiht der Geschichte somit eine große Tiefe. Ich finde den Roman großartig und empfehle ich uneingeschränkt sofort weiter. Lesen!!!
 

Kommentare

katzenminze kommentierte am 09. Februar 2016 um 16:19

Ok, mach ich! :)

Ich bin jetzt schon gespannt; es hört sich wirklich klasse an! Komischerweise habe ich weder von Film noch Buch bisher etwas gehört. Danke für die schöne Rezi!

Naibenak kommentierte am 10. Februar 2016 um 10:19

Wow... dass dieses Buch so an dir vorbeitgegangen ist, hätte ich nicht für möglich gehalten ;) Schön, dass du es lesen willst, kann ich dir wirklich gaaaanz doll ans Herz legen :) ♥ Auch den Film im übrigen - toll umgesetzt!

LySch kommentierte am 08. August 2017 um 23:06

Schööööne Rezi, Bi! :) Kenn nur den Film und der ist ganz zauberhaft ♡