Rezension

Sie konnten mich nicht töten

Sie konnten mich nicht töten - Soraya Alekozei

Sie konnten mich nicht töten
von Soraya Alekozei

Bewertet mit 4 Sternen

Die bewegende Geschichte einer starken Frau. Soraya Alekozei erzählt in diesem Buch ihre Lebensgeschichte. Der erste Teil des Buches behandelt ihre Kindheit und Jugend. Sie ist gut behütet in einer weltoffenen Familie in Kabul aufgewachsen, kennt den Zwang nicht, sich als Frau verhüllen zu müssen. Sie liebt ihr Land und das kann man in jeder Zeile spüren. Doch auch schon früh wird sie mit Krieg konfrontiert. Als die Russen in Afghanistan einmarschieren, flieht sie nach Deutschland. Dort kämpft sie hart, um sich hier zusammen mit ihrem Mann ein neues Leben aufzubauen. Ihren Kindern soll es gut gehen und dennoch spürt sie das schlechte Gewissen, wenn sie an ihre Familie denkt, die in Afghanistan zurückgeblieben ist.

Der zweite Teil des Buches befasst sich mit ihrem Einsatz für die deutsche Bundeswehr. Als Soldatin kehrt Soraya zurück nach Afghanistan, als Übersetzerin, um zwischen ihren Landsleuten und den deutschen Soldaten zu vermitteln. Sie wird für viele zur "Stimme der Freiheit". Das ist ihr Beitrag im Kampf gegen die Taliban und im Kampf um die Freiheit, weil sie ihrem Land etwas zurückgeben möchte. Dabei gibt sie die Hoffnung nie auf, dass Afghanistan irgendwann wieder zu dem Land werden kann, das sie aus ihrer Kindheit kennt. Bei ihrem letzten Einsatz wird Soraya bei einem Bombenattentat schwer verletzt. Es ist lange nicht sicher, ob Soraya überlebt, doch sie beweist ihre Kämpfernatur und kämpft sich zurück ins Leben.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Es ist eine berührende Geschichte, die Soraya erzählt und sie vermittelt sehr viel über ihr Land und ihre Landsleute. Dinge, von denen niemand weiß, der Afghanistan nur von den Kriegsberichterstattungen aus dem Fernsehen kennt. Ich muss gestehen, dass ich mich vor der Lektüre des Buches selber nie besonders für das Land interessiert habe und nicht viel darüber wusste. Doch Sorayas Faszination und Liebe für das Land ist ansteckend. Ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen, weil das Buch sehr persönlich geschrieben ist. Sie ist eine mutige Frau und ich bin froh, das Buch gelesen zu haben, da sie mir auf einige Sachen eine neue Sichtweise aufzeigen konnte.