Rezension

Solider Auftakt, der neugierig auf die weiteren Bände macht

Schwestern der Wahrheit - Susan Dennard

Schwestern der Wahrheit
von Susan Dennard

Die Story: Safiya van Hasstrel kann als Wahrmagi die Wahrheit erkennen. Diese Gabe erweist sich als gefährlich, denn nun sind alle drei Reiche der Magislande hinter dem jungen Mädchen und ihrer besten Freundin, Iseult, her. Schaffen die beiden es, Safiya in Sicherheit zu bringen?

Auf den Punkt gebracht: Insgesamt eine solide Story, die leider etwas oberflächlich bleibt.

In mehr Worten:

"Alles lief schief."

Susan Dennards erster Band ihrer vierteiligen Jugendbuch-Reihe, ist im englischsprachigen Raum sehr gut angekommen. In dem Fantasy-Roman besitzen einige Menschen Magie. So auch die beiden Freundinnen Safiya und Iseult.

Safiya ist eine seltene Wahrmagi, die die Wahrheit von Lüge unterscheiden kann. Iseult kann als Strangmagi dagegen Gefühle und Magie sehen. Safiya verheimlicht ihre Kräfte, weil sie weiß, dass sie sonst zum Spielball weitaus mächtigerer Personen werden könnte. Iseult ist aufgrund ihrer Herkunft eine Aussätzige. Seit sechs Jahren kämpfen die Mädchen sich durch und sind zur einer festen Einheit zusammengewachsen. Bis ein Auftrag schiefgeht und sie fliehen müssen.

Dies ist das grobe Grundgerüst von "Schwestern der Wahrheit". Leider muss ich sagen, dass der Anfang sehr verwirrend ist, denn Susan Dennard erklärt ihre Magislande kaum. Einige Menschen verfügen über besondere Fähigkeiten, es gibt drei große Reiche, die die Magislande bilden und deren Frieden vor einem baldigen Ende steht. Wer warum über Magie verfügt, wird nicht erklärt, ebenso wenig erfährt man genau, warum es vor 20 Jahren zum Krieg kam. Mich verwirrt das zu Beginn sehr und es macht das Lesen schwierig. Zwar merke ich, dass viel Arbeit in der Welt steckt, trotzdem mangelt es an Substanz und gut gesetzten Erläuterungen. Dasselbe Problem gilt auch für die Hintergrundgeschichte eines wichtigen Charakters. Ich habe bis zum Ende des Buches nicht verstanden, warum Iseults Volk, die Nomatsi, verachtet und ausgestoßen werden. Es ist eben so.

Neben den Sichtweisen der zwei Mädchen, wird die Geschichte noch von Merik und Aeduan erzählt, deren Wege die der Mädchen kreuzen. Durch diese vielen Erzähler konnte ich zu keinem von ihnen eine enge Verbindung aufbauen und die ganze Handlung nahm mich dadurch weniger mit als ich zu Beginn angenommen hätte. Aeduan und Iseult finde ich allerdings sehr interessant und hoffe, dass man als Leser noch mehr über sie erfahren wird.

Trotz dieser kleineren Kritikpunkte, gab es auch Themen, mit denen Susan Dennard bei mir punkten konnte.
Richtig an dem Buch gefallen hat mir, wie wichtig Freundschaft und ihre Rolle im Leben ist. Safi und Iseult sind ein eingespieltes Team und würden alles füreinander tun, und auch Merik und sein bester Freund Kullen sind dafür ein schönes Beispiel.
Die Handlung ist rasant und es vergeht kaum eine Seite, auf der nicht richtig etwas los ist. Generell finde ich das super, nur fehlten dadurch die etwas ruhigeren Momente, die mir die Charaktere noch etwas näher gebracht hätten. Da aber noch drei Bände folgen werden, hoffe ich darauf, Safi und Co. in diesen besser kennenzulernen.

Fazit:
Eine rasante, spannende Idee und eine kleine Liebeserklärung an die Wichtigkeit von Freundschaft. "Schwestern der Wahrheit" ist der solide Auftakt zu einer vierbändigen Buchreihe, der für mich manchmal noch zu sehr an der Oberfläche kratzt. Trotzdem bin ich neugierig auf den zweiten Teil, der hoffentlich im nächsten Jahr erscheinen wird.