Rezension

solider Schwedenkrimi - düster aber ohne große Überraschungen

Die Fährte des Wolfes - Mons Kallentoft, Markus Lutteman

Die Fährte des Wolfes
von Mons Kallentoft Markus Lutteman

Das Cover zeigt einen Wolf und man denkt sofort an die weiten unbewohnten schwedischen Landschaften. Aber weit gefehlt, Schauplatz des Krimis ist die schwedische Hauptstadt Stockholm. Zutreffend ist jedoch der Ausspruch " das größte Raubtier sei der Mensch" , denn vier asiatische Prostituierte werden in ihrer Wohnung brutal ermordet. Eine Stockholmer Sonderkommission der Polizei übernimmt die Ermittlungen. unter ihnen Zack Herry zu Alleingängen neigend, drogenabhängig und traumatisiert durch den frühen Tod der Mutter. Diese war auch Polizistin und wurde im Dienst ermordet. Der Fall wurde nie aufgeklärt.
Die Sonderkommission verfolgt bei den Morden verschiedene Ansätze. Ist es die Tat eines Einzeltäters , der aus Frauen- oder Fremdenhass tötet. Spuren führen auch in das Bandenmilieu. Eine türkische Gruppierung, die den "Grauen Wölfen " zugerechnet wird, drängt auf den schwedischen Markt. Sollte die Konkurrenz durch die Morde eingeschüchtert werden ? Und welche Rolle spielt der Manager eines schwedischen Immobilienunternehmens ?
Als sich der Verdacht verdichtet, dass weitere Opfer zu befürchten sind, macht sich Zack - getrieben von seinen Dämonen - zu einem Alleingang auf. Ein verhängnisvoller Fehler ?
Das Buch erzählt handwerklich gut gemacht eine spannende Geschichte. Zack ist trotz seiner Fehler ein sympathischer Ermittler. Man leidet mit ihm, bei seinen Versuchen, den Tod der Mutter zu verarbeiten und seine Drogensucht zu bekämpfen. Die anderen Mitglieder der Sonderkommission treten dagegen in den Hintergrund. Zack gerät bei seiner Arbeit in immer mehr Schwierigkeiten, so dass sich der Leser zusammen mit Zack frägt, warum er nicht schon längst suspendiert wurde. Zack erhält nochmals eine Chance und es kommt zum Showdown. Und hier liegt für mich der Nachteil des Krimis. Das Ende ist zu vorhersehbar und konstruiert und deshalb für mich wenig überzeugend. Das Szenario ist sehr brutal und wirkt dadurch für mich zu übertrieben. Schade für die Geschichte, die mich in weiten Teilen gefesselt hat. Dadurch ist es "nur" ein solider Krimi ohne WOW-Effekt