Rezension

Spannend, atmosphärisch, großartig

Die Shannara-Chroniken - Elfensteine - Terry Brooks

Die Shannara-Chroniken - Elfensteine
von Terry Brooks

Bewertet mit 5 Sternen

Der Ellcrys stirbt, dabei ist er der Baum, der seit vielen Jahrhunderten die Elfen beschützt, da er alle Dämonen hinter einer Mauer der Verfemung gebannt hält. Doch jetzt scheint die Zeit gekommen, dass die Dämonen aus ihrer dunklen Welt ausbrechen und nicht nur die Elfen in Arborlon, sondern alle vier Länder bedrohen werden. Die letzte Hoffnung liegt auf der letzten noch lebenden Erwählten des Ell, die Enkelin des Elfenkönigs, die vor einigen Jahren vor ihrer Verantwortung gegenüber des Ellcrys geflohen ist. Der Druide Allanon begibt sich auf die Reise, um Amberle zurück zu holen und zu ihrer Unterstützung holt er den Halbelfen Wil dazu, in dessen Besitz sich die letzten verbliebenen Elfensteine befinde. Diese Steine beinhalten einen Teil der letzten Elfenmagie, denn diese gibt es schon lange nicht mehr, und sollen Wil und Amberle auf ihrer gefährlichen Reise beschützen. Denn diese beiden sollen den Samen des Ellcrys in das Blutfeuer geben und somit den Ellcrys zu neuem Leben erwecken. Während Wil und Amberle auf ihrer gefährlichen Reise sind, wird der Ellcrys immer schwächer und immer mehr Dämonen bedrohen Arbolon und ein erbitterter Kampf zwischen Gut und Böse beginnt.

Meine Meinung:

"Die Elfensteine" ist bereits im Jahre 1982 als zweite Trilogie der Chroniken von Shannara erschienen, damals unter den Namen "Die Elfensteine von Shannara", "Der Druide von Shannara" und "Die Dämonen von Shannara". Nachdem nun von MTV eine Verfilmung als neunteilige Serie der zweiten Shannara Chroniken Trilogie vorgenommen wurde, wurden diese Bücher in einzelne Bände zusammengefasst und neu aufgelegt.

Im Moment stelle ich mir hauptsächlich eine Frage: warum habe ich dieses Buch erst jetzt gelesen. :-D Es hat mich regelrecht überwältigt, denn ich fand hier passte einfach alles. Terry Brooks hat einen so mitreißenden, bildhaften Schreibstil, dass ich förmlich den Eindruck hatte, während des Lesens eine Film zu sehen, Kopfkino erster Klasse. Der ganze Roman ist stimmig und atmosphärisch dicht, die Charaktere in ihrem Tun und Handeln durchdacht und ich durfte ihnen bei ihren unglaublichen Abenteuern zusehen. Auch wenn es ein wirklich sehr dicker Wälzer von 735 Seiten ist, habe ich das Buch an nur vier Abenden verschlungen und konnte manchmal nicht schnell genug umblättern, um zu erfahren, wie es weitergeht. Die Handlung ist gleich von Anfang an spannend und ich hatte zu keiner Zeit Langeweile. Die Erzählperspektive passte hier ganz hervorragend, denn so konnte ich das Geschehen perfekt mitverfolgen, die Beschreibungen sowohl von Orten als auch Personen ist detailreich, so konnte ich mir z.B. den Dagda Mor, den Hauptdämon so vorstellen, dass ich eine Gänsehaut bekam.

Auch die Charaktere waren durchweg stimmig und auch hier passte einfach alles zusammen. Auch wenn ich ein wenig Zeit brauchte, um mit dem ein oder anderen Charakter warm zu werden, war auch hier die Liebe zum Detail die beste Wahl. So war z. B. Allanon für mich lange undurchschaubar und so richtig gemocht habe ich ihn erst ganz zum Schluss, als er seine Handlungen endlich näher erläuterte. Wil ist einer meiner Lieblinge des Buches, ich mochte seine teilweise sehr spontanen und deshalb auch wenig durchdachten Handlungen, bei denen er so manches Mal in Schwierigkeiten geriet. Zum Glück war in solchen Situationen sein Gegenpart Amberle immer sehr besonnen und rettete ihn immer wieder aus unglücklichen Situationen. Aber trotz diesen "Aus-den-Bauch-heraus-Handlungen" ist Wil ein loyaler Charakter, der manches Mal an Selbstzweifeln leidet. Und auch da ist Amberle an seiner Seite, die mir mit ihrer ruhigen, stets vertrauenerweckenden Art sehr sympathisch war. Auch wenn sie ein eher ruhiger Charakter ist, wollte ich sie am liebsten vor allem Bösen beschützen. Beim Lesen merkte ich, dass Amberle ein Geheimnis wahrt, aber es hat auch hier lange gedauert, bis ich der Lösung auf die Spur kam. Zu diesen Hauptcharakteren des Buches zählen für mich dann noch der Elfenprinz Aldor und sein Vater, aber auch die junge Eretria, ein Mädchen aus dem fahrenden Volk. All diese völlig unterschiedlichen Charaktere haben für viel Abwechslung gesorgt und dem Roman noch einmal eine ganz eigene Lebendigkeit verschafft.

Für mich gab es eine regelrechte Achterbahn der Gefühle, so habe ich mit Wil und Amberle gezittert, wenn sie vor dem Raffer flohen, hätte Wil hier und da am liebsten geschüttelt und Amberle verteidigt. Mit Aldor habe ich die Schlachten um Arbolon beobachtet und hätte ihm dabei am liebsten die Augen zu gehalten. Und am Ende, ja da flossen sogar ein paar kleine Tränchen.

Mein Fazit

Dieses Buch ist ein absolutes Highlight und hat mir in jeder Form ausgezeichnet gefallen, sei es der Schreibstil, mit dem Terry Brooks mich sowohl fesseln, als auch tief bewegen konnte, seien es die vielen lebendigen und unterschiedlichen Charaktere, die Handlungsschauplätze oder die Spannung, alles hat ein rundes, stimmiges Gesamtbild ergeben. Das Buch hat mich in jeder Hinsicht überzeugt und ich gebe ein: unbedingt Lesen für alle Fantasyfans! Fünf Sterne!