Rezension

Spannend und gruselig

HOME – Haus der bösen Schatten -

HOME – Haus der bösen Schatten
von Riley Sager

Bewertet mit 5 Sternen

Vor 25 Jahren haben Maggies Eltern Baneberry Hall gekauft. Ganze 20 Tage haben sie dort gewohnt, bevor die Familie bei Nacht und Nebel geflohen ist, nur mit den Kleidern, die sie am Leib trugen. Als Maggies Vater stirbt, vermacht er ihr das Anwesen und sie muss ihm versprechen, nie einen Fuß in das Haus zu setzen. Doch Maggie will unbedingt wissen, was vor 25 Jahren in diesem Haus geschehen ist.

Die Geschichte um Baneberry Hall wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen werden die Geschehnisse von vor 25 Jahren beleuchtet. Dies geschieht über ein Buch im Buch. Wir erfahren die Geschichte, die Maggies Vater über die damaligen Ereignisse verfasst hat. Diese ist gruselig, schauerhaft, hat mir den Atem gestockt. Dieser Erzählstrang hat mich mitgerissen und nicht mehr losgelassen. Lediglich im letzten Drittel des Buches empfand ich die Geschichte als ausgereizt. Was zu Beginn noch gruselig war, ließ mich jetzt kalt, da ein Gewöhnungseffekt bei mir als Leserin eingesetzt hatte.

Auch die Ereignisse in der Gegenwart waren spannend und geheimnisvoll. Maggie, die keine eigenen Erinnerungen an die 20 Tage hat, kennt lediglich das Buch ihres Vaters. Sie will jedoch nicht an die Erlebnisse glauben, die in dem Buch geschildert werden. Also begibt sie sich in das Haus, um die Wahrheit herauszufinden. Doch vieles, was sie jetzt in dem Haus erlebt, ähnelt auf verblüffende Weise den Schilderungen im Buch ihres Vaters. Auch ich als Leserin bin gespannt, was sich hinter der Geschichte aus der Vergangenheit verbirgt und inwieweit sie in das Geschehen der Gegenwart reicht. Was ist damals wirklich passiert? Ist für die Ereignisse in der Gegenwart wirklich ein verwunschenes Haus verantwortlich, in dem Geister leben und ihr Unwesen treiben?

Das Hörbuch „Home – Haus der bösen Schatten“ hat mich gefesselt. Es ist spannend, gruselig und ließ mir den einen oder anderen Schauer über den Rücken laufen. Für mich war es ein Hörgenuss der besten Art. Ich konnte miträtseln, mir Gedanken über die Wahrheit und Trugbilder machen und war gefesselt von den vielen Geheimnissen, die sich zeigten und nur langsam die Wahrheit preisgaben.

Das Hörbuch wird auf jeder Zeitebene von einem anderen Sprecher erzählt. Der Strang der Vergangenheit wird von Kris Köhler gelesen. Seine Stimme habe ich als sehr angenehm empfunden und mich sofort bei ihr wohlgefühlt. Daher habe ich mich jedes Mal gefreut, wenn er seine Geschichte weitererzählte. Den Strang um Maggie in der Gegenwart hat Irina Salkow gelesen. An ihre Stimme musste ich mich erst gewöhnen. Sie hat eine angenehm tiefe Stimme, die sehr gut zu Maggie passt. Allerdings wirkte sie auf mich träger und weniger lebendig als der männliche Sprecher. Nachdem ich mich an die Stimme gewöhnt hatte, fand ich sie aber ebenfalls sehr gut besetzt.