Rezension

Haus der Schrecken

HOME – Haus der bösen Schatten -

HOME – Haus der bösen Schatten
von Riley Sager

Bewertet mit 5 Sternen

In Maggies Kindheit floh ihre Familie mitten in der Nacht Hals über Kopf aus deren Haus. Seither haben sie nie wieder einen Fuß hinein gesetzt. Maggie fehlt jede Erinnerung daran. 25 Jahre später erbt sie das "Haus der Schrecken" und sie beschließt, dass sie es auf Vordermann bringen wird.

Riley Sager schreibt packende Thriller, die ich gerne lese. Bisher hat er es trotzdem nicht geschafft, mich völlig zu überzeugen. Aber mit "HOME - Haus der bösen Schatten" hat er mich! Was für ein mitreißender, gruseliger Thriller, der mich nach mehr von dem Autor gieren lässt!

Magie kehrt nach Baneberry Hall zurück. Ihre Eltern und sie haben einige Wochen darin gelebt, bis sie eines Nachts daraus geflohen sind. Sie erinnert sich nicht mehr daran. Aber ihr Vater hat ein Vermögen mit einem Buch über die Ereignisse im Haus verdient und dieses Buch kennt sie fast auswendig.

Laut der Roman-Version der Ereignisse, handelt es sich bei Baneberry Hall um ein Spukhaus, das seine Bewohner entweder in den Tod oder in den Abgrund treibt. 

Für Maggie ist klar, dass sich dahinter eher die Fantasie ihres verstorbenen Vaters versteckt, der es damit vom eher erfolglosen Journalisten zum Bestseller-Autor brachte. 

Jetzt hat sie das Haus und seine Geschichte geerbt und beschließt, damit abzuschließen. Sie möchte es renovieren und verkaufen, weil das Haus und der Roman von jeher einen Schatten auf ihr Leben warfen. 

Riley Sager hat ein Händchen für schaurige Atmosphäre, er schreibt spannend und verpackt die Handlung in ein gruseliges Ambiente, das für Gänsehaut sorgt. 

Maggie sieht sich in Baneberry Hall mit unerklärlichen Ereignissen konfrontiert: Das Licht geht an, Glöckchen bimmeln, ein dumpfes Geräusch reißt sie aus dem Schlaf oder laute Musik ertönt mitten in der Nacht. All diese Ereignisse lassen Maggie und den:die Leser:in am Verstand zweifeln und an Geister denken. Riley greift damit zu einem breiten Repertoire aus bekannten Schauer-Elementen, die er gezielt und geschickt in die Geschichte bringt. 

Der Roman spielt auf mehreren Ebenen. Einerseits ist man in der Gegenwart und erkundet mit Maggie Baneberry Hall. Andrerseits darf man sich zu den Leser:innen des Beststellers "Haus des Schreckens" zählen, weil laufend Passagen daraus eingearbeitet sind und man somit einen Blick auf die Ereignisse der Vergangenheit erhält. Außerdem kommt Maggies Erinnerung langsam retour, und man erfährt, dass die Geschichte des Hauses voller grausamer Schicksale ist.

Dabei will man unbedingt wissen, was vor 25 Jahren wirklich geschah. Warum hat die Familie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion fluchtartig das Haus verlassen? Wurden sie von Geistern vertrieben? Oder hat Maggies Dad die Geschichte inszeniert, um mit seinem Buch einen Coup zu landen? 

Von Anfang bis Ende ist der Roman sehr spannend, packend und gruselig erzählt. Riley Sager lässt sich nicht in die Karten schauen und legt einen Thriller hin, der sogar zum Schluss Überraschungen bereithält. Zwar hatte ich eine Ahnung, wohin die Reise geht, dennoch ist die Geschichte so fesselnd verpackt, dass es der Spannung keinen Abbruch tat und so manche Wende ungeahnt zuschlägt. 

Wer Gruselgeschichten, Schauerstimmung und Spukhäuser mag, der hat damit auf jeden Fall das passende Buch in der Hand. Mir hat es ausgezeichnet gefallen und ich freue mich auf weitere Thriller des Autors.