Rezension

Sprunghaft und verwirrend

Das Licht und die Geräusche - Jan Schomburg

Das Licht und die Geräusche
von Jan Schomburg

Bewertet mit 3 Sternen

Johanna liebt Boris, der leider eine Freundin in Portugal, Ana-Clara, hat. Mit ihrer Klasse fahren Johanna und Boris nach Spanien, wo relativ viel passiert. Nachdem sie wieder in Deutschland sind, verschwindet Boris und Ana-Clara kommt, um bei der Suche zu helfen.

Es ist die Geschichte eines Mädchens (vielleicht 16 oder 17) auf der Suche nach sich selbst. Sie versucht viel, geht aber selten zu Ende (was auch gut ist!). Beim Lesen dachte ich regelmäßig: "Wach auf und denk mal nach!" Johanna versucht, erwachsen zu sein, ist aber noch sehr naiv und unreif.

Die Form des Buches hat mich irritiert: Johanna erzählt in der Ich-Form das, was sie erlebt hat. Ist es ein Tagebuch oder eine Beichte oder spricht sie mit jemandem? Auf jedem Fall erzählt sie Ereignisse, die sie stark geprägt haben. Dabei versucht sie, sich gut zu stellen.

Es sind wichtige Themen (wie zum Beispiel Mobbing) in dem Buch vorhanden, die aber oberflächlich behandelt werden - am Ende ist alles gut und alle sind glücklich. Die Orte werden auch vollkommen ignoriert: Die Klasse kämpft, um nach Barcelona zu fahren; darüber wird kaum gesprochen. Island, das auf dem Klapptext erwähnt wird, wird dadurch beschrieben, dass es kalt ist und dass es Wälder und Seen gibt...

Es wird sprunghaft erzählt, von der Gegenwart in die Vergangenheit, von einer Person zur anderen. Die einzigen Personen, von denen der Leser mehr erzählt sind eben Johanna, Ana-Clara und Boris. Boris fand ich extrem unsympathisch und labil. Diese Sprunghaftigkeit ist gleichzeitig das, was ich an dem Stil von Jan Schomburg bewundere. Es ist sehr passend zu den Jugendlichen. Vielleicht bin ich eben zu alt für dieses Buch.

Fazit: Ich hatte mir viel von diesem Buch erhofft, wurde aber leider enttäuscht. Das ganze war mir zu oberflächlich.